Sachsen-Anhalts Schulen sollen Laptops und Notebooks im Wert von 15 Millionen Euro bekommen, um sie für den digitalen Unterricht an Schülerinnen und Schüler auszuleihen. Das teilte die schwarz-rot-grüne Landesregierung am Dienstag in Magdeburg mit. Hintergrund des millionenschweren Technikpakets ist, dass Kinder und Jugendliche wegen der Corona-Auflagen noch lange abwechselnd in der Schule und mit Angeboten von zuhause aus lernen sollen.
«Ziel ist es, schnell und möglichst bürokratiearm die entsprechenden Geräte zur Verfügung zu stellen», sagte Bildungsminister Marco Tullner (CDU) laut Mitteilung. Er wolle bereits am Mittwoch erste Gespräche mit den Schulträgern führen, wie das Programm umgesetzt wird. Die Geräte sollten möglichst zentral beschafft werden.
Zuvor hatten sich die Länder mit Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) darauf geeinigt, ein entsprechendes Programm aufzulegen. Von den 500 Millionen Euro des Bundes fließen 13,7 Millionen nach Sachsen-Anhalt. Das Land übernimmt den Eigenanteil in Höhe von 1,5 Millionen Euro, den eigentlich Kommunen und freie Träger hätten zahlen müssen.
Ursprünglich sollten finanzschwache Familien einen Zuschuss von 150 Euro bekommen, um sich Technik für das digitale Lernen zu kaufen. Doch Mitte Mai entschieden sich die Ministerinnen und Minister um. Auch nach der Corona-Pandemie blieben die Geräte Eigentum der Schulen und könnten damit dauerhaft genutzt werden, so die Begründung. Deutschlandweit waren die Schulen Mitte März geschlossen worden, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Schüler mussten mit Aufgaben zuhause lernen. Kritiker monierten, dass dabei jene Familien einen Nachteil hätten, die nicht über digitale Technik verfügten.