In Dessau-Roßlau muss eine Ganztagsschule bis auf Weiteres geschlossen werden, weil sich eine Lehrerin mit dem Coronavirus angesteckt hat. Aufgrund der zahlreichen Kontakte der infizierten Frau sei am Mittwoch für alle Lehrkräfte und Beschäftigte sowie die Schüler aus sechs Klassen der Ganztags- und Gemeinschaftsschule Zoberberg heimische Quarantäne angeordnet worden, teilte die Stadt mit. Die Quarantäne gelte bis 9. Oktober.
Die Schule wurde wegen der Maßnahmen geschlossen, Unterricht sei nicht möglich, so ein Stadtsprecher weiter. Eltern der betroffenen Schule müssen sich laut Mitteilung eine andere Betreuungsmöglichkeit suchen. Eine Notbetreuung sei nicht möglich, hieß es. Die Schule kündigte an, zeitnah Aufgaben online zu stellen, damit die Schülerinnen und Schüler von zuhause lernen können.
Die Coronavirus-Infektion der Lehrerin war laut Stadt bei einem Reihentest aufgefallen, den Sachsen-Anhalt für alle Lehrerinnen und Lehrer veranlasst hatte. Dieses Instrument wählt das Land, wenn die Corona-Warnampel in einem Landkreis wegen steigender Fälle auf gelb springt und ergänzt es mit Stichprobentests im Land.
Ab Donnerstag sollen die betroffenen Schüler und Beschäftigten getestet werden. Seit Schulstart Ende August mussten Schulen bereits mehrfach wegen Corona-Fällen kurzzeitig oder für einige Klassenstufen den Betrieb herunterfahren.
Bildungsminister Marco Tullner (CDU) hatte zu Schuljahresbeginn ein Konzept vorgestellt, mit dem die Schließung ganzer Schulen möglichst verhindert werden soll. Die Schulen sollen dafür unter anderem feste Gruppen bilden, die sich möglichst nicht begegnen. Im Frühjahr waren Schulen und Kitas monatelang geschlossen, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Kinder und Jugendliche mussten von zuhause aus mit Aufgaben lernen und sollen jetzt Stoff aufholen.