Schüsse in Wiener Innenstadt

Attentäter wahrscheinlich Einzeltäter

Der Attentäter von Wien war nach offiziellen Angaben ein Anhänger der radikalislamistischen Terrormiliz IS und hatte nordmazedonische Wurzeln. Der 20-jährige Kujtim Fejzulai hat mindestens vier Menschen getötet und mehr als ein Dutzend weitere verletzt. Anschließend wurde er von der Polizei erschossen. Sein konkretes Motiv war zunächst unklar. Es kamen ein älterer Mann, eine ältere Frau, ein junger Passant und eine Kellnerin ums Leben, wie Kanzler Sebastian Kurzsagte.Ein Polizist, der sich dem Täter entgegengestellt habe, sei niedergeschossen und verletzt worden, sagte Kurz. Nach Angaben der Kliniksprecherin befindet er sich «kritisch-stabilem» Zustand. Mindestens sieben Menschen seien «in kritischem, lebensbedrohlichem Zustand», sagte eine Klinikverbandssprecherin.

Der Attentäter wollte in der Vergangenheit nach Syrien ausreisen, um sich dort der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen, teilte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) der Nachrichtenagentur APA mit. Er wurde daran gehindert und am 25. April 2019 wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu 22 Monaten Haft verurteilt. Der Mann sei jedoch am 5. Dezember «vorzeitig bedingt entlassen» worden. Demnach galt er als junger Erwachsener und fiel damit unter die Privilegien des Jugendgerichtsgesetzes. Der20-jährige hatte einen österreichischen und nordmazedonischen Pass. Die Behörden gehen davon aus, dass der Attentäter die Tat allein begangen hat.

Der Anschlag am Montag

Am Montagabend, 02.11.2020 gegen 20 Uhr waren nahe einer Synagoge in einem Ausgehviertelzahlreiche Schüsse abgefeuert worden. Zwei Männer und zweiFrauen sind tot. Ein Attentäter wurde von Polizisten erschossen. 15 Menschen wurden teils schwer verletzt. Der Polizei zufolge gab es sechs verschiedene Tatorte. An dem Angriff seien mehrere Täter mit «Langwaffen» beteiligt gewesen. Die ersten Schüsse seien in der Seitenstettengasse abgegeben worden, einer belebten Straße im Zentrum. Dort befindet sich auch die Synagoge, die allerdings zu dieser Zeit geschlossen und leer war.Aufgrund der weiteren polizeilichen Ermittlungen wurden die Bürger aufgerufen, die Innenstadt zu meiden.

«Wir können derzeit nicht ausschließen, dass es noch andere Täter gibt», sagte Nehammer. Die entsprechenden Ermittlungenliefen auf Hochtouren. Die Wohnung eines Täterssei nach belastendem Material durchsucht worden, hieß es. Außerdem werden viele Videos ausgewertet, die auch von Augenzeugen zur Verfügung gestellt wurden.1.000 Beamteseien in Wien im Einsatz.

Oaschloch

Das österreichische News- und Rechercheportal mimikama postet bei Facebook: "Der ultimative Wien-Moment dieses grauenhaften Abends: Video eines durch die Straßen hastenden mutmaßlichen Attentäters, dem ein Mann von oben lauthals "Oaschloch!" runterschreit. Dieser Stadt, dieser Gesellschaft kann der Terror vielleicht Narben zufügen, doch letztlich niemals gewinnen."

Die Wiener Polizei bei Twitter

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