Schülerin im Unterricht mit Maske

Schrittweise Rückkehr zur Normalität

Sachsen beschließt neue Corona-Verordnung

Sachsen will in der Corona-Pandemie Schritt für Schritt zur Normalität zurückkehren. Zugleich steigen die Infektionszahlen bedenklich an. Im Winter wird man weiter einen Spagat machen müssen.

Im Freistaatsind künftig wieder Großveranstaltungen ohne Besucherbegrenzung möglich, wenn die 2G-Regel eingehalten wird. In diesem Fall ist auch keine Kontaktverfolgung mehr nötig. Das ist ein Punkt der neuen Corona-Schutzverordnung, die Sachsens Kabinett am Dienstag, 19. Oktober 2021 beschlossen hat. Mit der bis einschließlich 17. November geltenden Verordnung werden auch Weihnachtsmärkte und Bergparaden ermöglicht. Bei solchen Veranstaltungen kann bis zum Erreichen der sogenannten Vorwarnstufe auf Regeln wie Kontakterfassung und Gäste- Höchstgrenzen verzichtet werden. Notwendig ist allerdings ein genehmigtes Hygienekonzept. Mit dem 2G-Optionsmodell (Geimpft oder Genesen) wäre es zum Beispiel für Fußballclubs wie Dynamo Dresden und RB Leipzig möglich, ihre Stadien wieder komplett zu füllen.

Auch für Kitas und Schulen gibt es eine neue Verordnung. Anders ist, dass ab 8. November in allen Schulklassen keine Maskenpflicht mehr für Schüler und schulische Personal im Unterricht besteht. «Kaum eine Bevölkerungsgruppe muss am Tag so lange Maske tragen wie die Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen. Wir dürfen von Kindern und Jugendlichen nicht mehr abverlangen als von Erwachsenen», erklärte Kultusminister Christian Piwarz (CDU). An der Testpflicht halte man jedoch fest. Damit habe man einen guten Überblick über das Infektionsgeschehen und könne gegebenenfalls einschreiten. Im Schulhaus selbst muss ab einem Inzidenzwert von 35 aber weiter eine Maske getragen werden.

Köpping äußerte sich eingangs zur aktuellen Corona-Lage. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 113,7 liege Sachsen hinter Thüringen und Bayern auf Platz 3 der am stärksten betroffenen Bundesländer. Der Landkreis Mittelsachsen habe inzwischen einen Wochenwert von 211,3, in fünf anderen Landkreisen und in Dresden liege er bei über 100. Den niedrigsten Wert verzeichne das Vogtland mit 42,9. Der Inzidenzwert zeigt die Zahl der Neuinfektionen bezogen auf 100 000 Menschen binnen einer Woche an. Laut Köpping beträgt die Inzidenz bei Ungeimpften 234, bei Geimpften sind es nur 35. Es gehe fortan um eine «Pandemie der Ungeimpften». Aktuell seien in Sachsen erst 56,1 Prozent der Menschen vollständig geimpft.

Köpping ging auch auf die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ein, die «epidemische Lage» 25. November auslaufen zu lassen. Das sei sehr überraschend gekommen. Sachsen habe eine besondere Lage. Die Erwartungshaltung in der Bevölkerung sei groß. Es gebe auch Ermüdungserscheinungen. Auf der anderen Seite gelte es, immer eine Regelung zu finden, die verantwortbar ist. «Man kann heute noch nicht sagen, wie es Ende November aussieht. Deswegen kann ich noch keine klare Position beziehen. Ich sehe nur, dass Sachsen im Moment keine gute Entwicklung hat», sagte Köpping.

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