Bei einer der schlimmsten Schifffahrtskatastrophen in der neueren Geschichte Ungarns sind am späten Mittwochabend, 29. Mai, in den Fluten der Budapester Donau mindestens sieben Reisende ums Leben gekommen. Nach dem Zusammenstoß mit einem viel größeren Kreuzfahrtschiff kenterte das Ausflugsboot «Hableany» (Nixe) mit Südkoreanern an Bord und versank binnen weniger Sekunden.
19 weitere südkoreanische Passagiere und zwei ungarische Besatzungsmitglieder - der Kapitän und ein Matrose - galten tags darauf noch immer als vermisst. Die Aussichten, sie lebend zu finden, wurden als gering eingeschätzt.
Sieben Passagiere waren bereits unmittelbar nach dem Unglück gerettet worden. Zivilisten von Schiffen, die gerade in der Nähe waren, hatten sie spontan aus dem Wasser gezogen. Die Überlebenden erlitten Unterkühlungen und wurden in Krankenhäusern behandelt.
Der verhängnisvolle Zusammenstoß ereignete sich am Mittwoch um 21.05 Uhr. Unter der Margaretenbrücke sei das kleine Ausflugsschiff vor das größere Kreuzfahrtschiff gebogen, wodurch es zu der Kollision kam. Das kleinere Schiff kenterte und ging binnen sieben Sekunden unter.
Auf dem größeren Schiff - dem unter Schweizer Flagge fahrenden Flusskreuzfahrtschiff «Viking Sygin» - wurden weder Gäste noch Besatzungsmitglieder verletzt.
Die Polizei hat am Donnerstagabend, 30. Mai, den Kapitän des Kreuzfahrtschiffs festgenommen. Demnach hätten sich bei seinem Verhör begründete Verdachtsmomente ergeben - worin diese konkret bestehen, sagte die Polizei bislang nicht.