Im Nordosten Deutschlands können Vogelfreunde mit etwas Glück bereits Hunderte Graukraniche beobachten. In Sachsen-Anhalt sind große Kranichgruppenetwa am Helmestausee bei Sangerhausen zu finden.
"Ein Grund dafür ist die Klimaerwärmung", sagte Kranich-Experte Wolfgang Mewes.Wegen der wärmeren Temperaturen überwinterten bis zu 10.000 der Großvögel in Deutschland und lassen sich zur Nahrungssuche nun wieder auf Äckern sehen. Es könnesich aber auch um kleine, frühe Rückkehrertrupps handeln, sagte Mewes, der zum Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Kranichschutz Deutschland gehört und Autor mehrerer Kranich-Bücher ist. "Kraniche sind kältehart."
Die Zahl der Großvögel, die zum Überwintern traditionell bis nach Spanien oder Südfrankreich fliegt, seiüber20 Jahreauf etwa ein Viertel gesunken, sagte Mewes. Im Nordosten seiendie Region am Schaalseein Westmecklenburg, die Langenhägener Seewiesen bis Plau unddiesüdlicheMüritz-Region zum Überwintern beliebt,wo diePflanzenfresser genug Nahrung findenund schnell Nester besetzen können.Der im Frühjahr üblichegroße Rückflugnach Skandinavienhabenoch nicht begonnen.
Kranichschützer hatten zuletzt rund 10.000 Brutpaare in Deutschland registriert. 5000 Kranichpaare brütenin Mecklenburg-Vorpommern, gefolgt vonBrandenburg (2750), Niedersachsen (1500), Sachsen-Anhalt (660), Schleswig-Holstein (550) und Sachsen (300).