Der 1925 in Peine geborene Sally Perel überlebte die Judenverfolgung mit einer abenteuerliche Flucht durch Osteuropa. Dabei wurde er zwischenzeitlich von der Wehrmacht gefangen genommen, konnte aber seine jüdische Herkunft verheimlichen und wurde so als deutsch-russischer Übersetzer eingesetzt. Nachdem er zwei Jahre bei der Wehrmacht gedient hatte, kehrte er nach Deutschland zurück und besuchte dort die Akademie für Jugendführung der Hitlerjugend in Braunschweig. Nach eigenen Angaben begann er nach einiger Zeit, sich mit der Politik zu identifizieren. Grund dafür war die ständige Präsenz des Nationalsozialismus. Dies sei wie ein Gift, welches ständig in die jungen Gehirne geträufelt wurde, sagte er später dazu.
Aus der Familie Perel überlebten nur Sally und seine Brüder Isaak und David. Perel emigrierte nach Israel, um dort beim Aufbau des jüdischen Staates mitzuwirken. Erst nach 40 Jahren war er bereit, über seine Erlebnisse zu sprechen und ein Buch darüber zu schreiben. Dieses erschien 1990 und wurde ein weltweiter Bestseller, genauso wie der Film "Hitlerjunge Salomon".
Seit Jahren ist Perel unterwegs, um sich für Toleranz und Aussöhnung einzusetzen. Dabei besucht er auch Schulen und spricht über sein Leben. Er lebt weiterhin in Israel.
Sally Perel bekam bereits von seiner Geburtsstadt Peine sowie der Stadt Oberhausen den Ehrenring verliehen. Die Gesamtschule in Braunschweig-Volksmarode wurde 2018 in seinem Beisein zur Sally-Perel-Gesamtschule umbenannt. Nun möchte die Stadt noch einen Schitt weiter gehen.Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth will Sally Perel zum Ehrenbürger der Stadt ernennen.