Tausende Jugendliche in Sachsen-Anhalt legen in dieser Woche ihre Abiturprüfungen ab. Die meisten der 6400 Schülerinnen und Schüler entschieden sich, den ersten von zwei angebotenen Prüfungszeiträumen zu nutzen, wie das Bildungsministerium in Magdeburg mitteilte. Demnach wollen 89 Prozent der Abiturienten ihre Prüfungen im Mai ablegen. Die restlichen elf Prozent machen von der einmaligen Möglichkeit Gebrauch, wegen der Corona-Pandemie erst im Juni in die Abschlussprüfungen zu starten.
Die erste Runde begannam Montag,4. Mai 2020mit dem Fach Physik und endet am 15. Mai mit dem Fach Russisch, wie das Ministerium weiter mitteilte. Die zweite Phase startet am 2. Juni und damit direkt nach den Pfingstferien. «Mit zwei Prüfungsdurchläufen haben wie allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben, der aktuellen krisenbedingten Situation Rechnung zu tragen», sagte Bildungsminister Marco Tullner (CDU) laut Mitteilung.
In Sachsen-Anhalt sind die Schulen - wie in ganz Deutschland - seit Mitte März geschlossen, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Die Abschlussjahrgänge durften am 23. Mai als erste Schülerinnen und Schüler in die Klassenzimmer zurückkehren, um sich im direkten Austausch mit ihren Lehrkräften auf die Prüfungen vorzubereiten. Ab 11. Mai sollen in Sachsen-Anhalt auch die Realschulprüfungen starten.
Die Bildungsminister der Länder hatten sich nach langen Beratungen darauf geeinigt, an regulären Abiturprüfungen festzuhalten. «Unser Ziel war es, ein reguläres Abitur zu ermöglichen, um Zukunftschancen von Schülerinnen und Schülern nicht zu gefährden», so Tullner weiter. «In einer gemeinsamen Kraftanstrengung gelingt uns das.»
Für die Prüfungen gelten ebenso wie für alle anderen Präsenzstunden an Sachsen-Anhalts Schulen strenge Vorgaben zu Mindestabstand, Lüften und Reinigungsplänen. Von Montag an sollen mit den Viertklässlern und den Prüflingen des nächsten Schuljahres weitere Jahrgänge an die Schulen zurückkehren.
Tullner dankte allen Lehrerinnen und Lehrern für die Vorbereitungen der vergangenen Wochen. «Es wird das Mögliche getan, um die Infektionsschutzstandards zu gewährleisten. Ich wünsche allen, die nun in eine entscheidende Phase eintreten, viel Erfolg und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.»