Leeres Klassenzimmer

Sachsen-Anhalt: Schulbesuch wieder freiwillig

Landesregierung zieht ansonsten noch keine Corona-Notbremse

Die Corona-Regeln in Sachsen-Anhalt bleiben trotz gestiegener Infektionszahlen bis mindestens zum nächsten Dienstag unverändert. «Bis zum 23. März wird nichts zu- oder aufgemacht», sagte ein Regierungssprecher am Dienstag nach einer Kabinettssitzung. Ausnahme sei die am Dienstag beschlossene Aussetzung derPräsenzpflichtan weiterführenden Schulen.

Gespräche zu Astrazeneca

Die Landesregierung wolle noch mehrere Gesprächsrunden zwischen Bund und Ländern sowie weitere Erkenntnisse zum Astrazeneca-Impfstoff abwarten, bevor sie über das weitere Vorgehen entscheidet, sagte der Sprecher. So steht am Donnerstag eine Sitzung der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) an, am Freitag dann der Impfgipfel von Bund und Ländern. Am kommenden Montag wollen sich Bund und Länder dann zu ihrer nächsten Corona-Runde zusammenschalten. Am darauf folgenden Dienstag soll die Landesregierung dann in einer nächsten Kabinettssitzung die Folgeregelungen für die Corona-Landesverordnung beschließen. Die aktuelleVerordnung läuft am 28. März aus.

Der eigentlich für Mittwoch geplante Impfgipfel war am Dienstag verschoben worden, nachdem die Bundesregierung die Impfungen mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca wegen möglicher seltener, aber schwerer Nebenwirkungen ausgesetzt hatte. Auch Sachsen-Anhalt hatte daraufhin die mit dem Impfstoff geplanten Impftermine ausgesetzt. Am Dienstag teilten mehrere Impfzentren mit, dass sie die geplanten Termine trotzdem einhalten und ersatzweise den Impfstoff von Biontech nutzen können.

Stendal impft Pädagogen mit Biontech

So teilte etwa der Landkreis Stendal mit, die zugesagten Impftermine im Impfzentrum und auch die für das Wochenende geplanten Impfungen von Lehrerinnen, Lehrern, Erzieherinnen und Erziehern mit dem Biontech-Präparat durchführen zu können. Auch der Landkreis Mansfeld-Südharz will die mit Astrazeneca geplanten Impfungen nun mit Biontech-Impfstoff einhalten. Magdeburg kündigte hingegen an, alle Termine mit Astrazeneca abzusagen. Die Betroffenen würden aber imSystem bleiben und informiert, sobald es neue Informationen zur weiteren Verwendung des Präparats gibt.

Präsenzpflicht an Schulen bis auf Weiteres ausgesetzt

Schon vor der Absage des Impfgipfels hatte die Bundesregierung die Länder angesichts der zuletzt wieder gestiegenen Infektionszahlen aufgerufen, die Corona-Regeln wieder zu verschärfen. Die Landesregierung hatte daraufhin diePräsenzpflichtauch für die weiterführenden Schulen bis auf Weiteres ausgesetzt, für Grundschulen gilt sie bereits seit Anfang März nicht.

«Ziel ist es weiterhin, soviel Beschulungsangebote wie möglich zu unterbreiten», sagte Bildungsminister Marco Tullner(CDU). «Dennoch muss man akzeptieren, dass Eltern aus verschiedenen Gründen von einem Schulbesuch ihrer Kinder in Pandemiezeiten absehen wollen.»

Seite teilen