Eine Ampulle des Astrazeneca-Impfstoffs

Sachsen-Anhalt schränkt Nutzung von Astrazeneca-Impfstoff ein

Fallen nun Impftermine aus?

InSachsen-AnhaltsImpfzentrenwerden seit Mittwoch nur noch über 60-Jährige mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca geimpft. Darüber seien die Zentren noch am Dienstagabend informiert worden. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) betonte, dass das Präparat dennoch eine Hilfe im Kampf gegen das Virus sei. "Astrazeneca ist ein hochwirksamer Impfstoff, insbesondere auch für ältere Menschen", sagte die Ministerin am MittwocH.

Grundlage für die Entscheidung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, Astrazenece nur noch an Menschen über 60 Jahren zu verimpfen, war eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), die auf derzeit verfügbare Daten zum Auftreten "seltener, aber sehr schwerer thromboembolischer Nebenwirkungen" basiere. Diese seien 4 bis 16 Tage nach der Impfung ganz überwiegend bei Personen im Alter unter 60 Jahren aufgetreten. In Deutschland sind bisher 31 Fälle solcher Blutgerinnsel nach Impfungen mit Astrazeneca bekannt, wie das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) berichtete.

Ob wegen der neuen Vorgaben nun Impftermine ausfallen müssen, hänge vom Vorrat an anderen Impfstoffen in den Zentren ab, sagte die Sprecherin. Die Landesregierung hat keinen genauen Überblick, in welchen Zentren welche Mengen welchen Impfstoffes lagern, da sie nur die Liefermengen an die Zentren erfasst und wie viele Menschen dort geimpft werden, nicht aber mit welchem Impfstoff. Als Anfang März zunächst die Nutzung des Präparats für über 65-Jährige ausgesetzt wurde, hätten vieleImpfzentrendie Termine mit anderen Impfstoffen aufrecht erhalten können.

Noch nicht abschließend geklärt ist außerdem der Umgang mit unter 60-Jährigen, die bereits ihre Erstimpfung mit Astrazeneca bekommen haben. Sie können freiwillig auch ihre Zweitimpfung mit dem Stoff bekommen, sagte die Sprecherin. Für Menschen, die das nicht möchten, soll die Bundesregierung in den kommenden Tagen Empfehlungen erarbeiten. Das Land erwartet eine Empfehlung, ob die Zweitimpfung auch mit einem anderen Stoff möglich ist. Alternativ könnten die Betroffenen ein komplett neues Impfangebot bekommen. Da die Zweitimpfung erst nach sechs Wochen fällig ist, sind die betroffenen aber noch bis mindestens Mai geschützt.

Auch jüngere können sich inSachsen-Anhalt weiterhin mit Astrazeneca impfen lassen, wenn sie nach dem Impfplan an der Reihe sind und ein Hausarzt in einer vorigen Beratung grünes Licht gegeben hat. In denImpfzentrensei das aber nicht möglich, sagte die Sprecherin.

Seite teilen