Das Besucherzentrum Arche Nebra (Burgenlandkreis) in der Nähe der Fundstelle der Himmelsscheibe hat in diesem Jahr trotz der Pandemie im Sommer viele Interessenten gelockt, die gesetzten Ziele aber nicht ganz erreicht. «In diesem Jahr kamen bis zum 1. November trotz der Schließzeiten rund 45 000 Gäste», sagte Sprecherin Manuela Werner der Deutschen Presse-Agentur. «Eigentlich wurde unter den gegebenen Umständen bis Jahresende mit etwa 50 000 Besuchern gerechnet. 2019 kamen rund 61 000 Menschen zu uns.» Im Sommer habe es eine gewisse Erholungsphase gegeben, zwischen Juli und Oktober seien sogar mehr Besucher als sonst gekommen.
Die im Oktober eröffnete Sonderschau «Sternensucher - Von der Himmelsscheibe bis zur Rosetta-Mission» ist coronabedingt seit dem 1. November nicht mehr zu sehen. Bei den 21 Exponaten handelt es sich unter anderem um original altägyptische Götterfiguren und Amulette. «Wir hoffen, dass Anfang 2021 möglichst bald wieder geöffnet werden kann», sagte die Sprecherin. Derzeit sei eine Mitarbeiterin bis Jahresende in Kurzarbeit.
«Die Sonderpräsentation ist planmäßig bis zum 30. September 2021 zu sehen. Im Anschluss daran sind größere Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen im Innen- und Außenbereich geplant. Dafür sind Fördermittel von über drei Millionen Euro beantragt worden», sagte Werner. Mit dem Geld werde speziell die Technik des Planetariums dem aktuellen Stand angepasst. Zur weiteren Digitalisierung gehöre auch der Breitbandausbau sowie eine neue Web-Seite. «Nach Beendigung der Lockdown-Maßnahmen im neuen Jahr kann das Veranstaltungsprogramm sofort wieder aufgenommen werden», sagte Werner.
Das Besucherzentrum Arche Nebra wurde 2007 in der Nähe des Fundorts der mehr als 3600 Jahre alten Himmelsscheibe von Nebra eröffnet. 2002 wurde die Himmelsscheibe in der Schweiz sichergestellt, Raubgräber hatten den Schatz 1999 auf dem Mittelberg (Burgenlandkreis) ausgegraben. Das Original steht im Landesmuseum Halle.