DSDS-Jury: Mike Singer, Maite Kelly und Dieter Bohlen

RTL schneidet Michael Wendler raus

Am Dienstag startete die 18. Staffel von DSDS, mit dabei Schlagersänger Michael Wendler. Trotz seiner wirren Äußerungen und dem Bruch zwischen ihm und dem Sender RTL, wäre er noch während der gesamten Castings zu sehen gewesen. Doch nun zieht der Sender die Reißleine und schneidet ihn komplett aus allen Folgen heraus.

Konsequenz von jüngsten Aussagen

Zum Staffelstart der Castingshow berichteten mehrere Medien über einen Eintrag im Messengerdienst Telegram. Zu lesen war dort: "KZ Deutschland??? Es ist einfach nur noch dreist was sich diese Regierung erlaubt!". Auch ein Screenshot davon kursierte im Netz. In einem Statement im Netzwerk Instagram räumte Wendler später auch eine "KZ"-Äußerung ein. Angeblich jedoch sei "KZ" eine Abkürzung für "Krisen Zentrum" gewesen.

RTL-Geschäftsführer Jörg Graf stellte klar: "Wir verurteilen jegliche Form von Antisemitismus, Rassismus sowie Diskriminierung auf das Schärfste." Er fügte hinzu: "In Zeiten, in denen es darum geht, durch gesellschaftlichen Zusammenhalt, gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt gemeinsam eine schwere Krise zu bewältigen, wird RTL mit einer Unterhaltungsshow nicht die Bühne für Menschen sein, die ihrerseits Spaltung und Verharmlosung propagieren."

Die Konsequenz des Senders, Michael Wendler wird komplett aus der Sendung geschnitten. Die Schnittarbeiten dürften jedoch nicht ganz einfach werden, da das Material ist beträchtlich ist. Nicht verhindern lassen sich dabei "für die Zuschauer sichtbare, dramaturgische Lücken", aber selbst das nimmt RTL nun in Kauf.

Zuspruch aus der Politik

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, lobte die am Mittwoch getroffene Entscheidung des Senders. "RTL zeigt damit Verantwortung für die Wahrung der demokratischen Grundwerte unserer Gesellschaft", erklärte er. "Jemand, der Deutschland als Konzentrationslager bezeichnet und den Holocaust auf abscheuliche Art und Weise relativiert, ist nicht geeignet, in der herausgehobenen Position eines Jurors vor einem Millionenpublikum über die Qualifikation anderer Menschen zu urteilen."

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