Roger Hogdson auf Zeitreise in Halle

Das Supertramp-Urgestein begeisterte die Fans

Ganz relaxt geht es los. Roger Hodgson, der brillante Ex-Leadsänger und legendäre Ur-Kopf von SUPERTRAMP, steht mit der Kaffeetasse auf der Bühne. Er hat jenen Sound mit im Gepäck, der eine ganze Pop-Generation prägte. Und schon geht’s los mit: „Take the Long Way Home“. In dem vom radio SAW präsentierten Konzert begeisterte der Brite am Freitagabend seine vielen Fans auf der halleschen Peißnitzinsel. Und die kamen teils von weit angereist, denn das Konzert in Halle war eines von wenigen Konzerten, die der Sänger in Deutschland gibt.

Was erwartet man, wenn ein Roger Hodgson auf der Bühne steht? Natürlich Hits non Stopp und eine musikalische Zeitreise. Also spielt Hodgson gleich los aus seinem unerschöpflichen Repertoire – natürlich all das, was die Leute sich von Supertramp herbeisehnen: „Dreamer“, „Give a little bit“, “Fool’s Overture” und „The Logical Song“ – und, und, und. Die Songs werden von den Fans wie gute alte Freunde mit Jubel begrüßt. Es herrscht Superstimmung vom Anfang bis zum Ende, Gänsehautmomente finden sich ebenso mittendrin. Roger Hogdson – mittlerweile 69 Jahre - feiert zudem punktgenau den 40. Geburtstag des Supertramp-Klassikers „Breakfast in America“. Dieser Song, der als Tournee-Name gewählt wurde, bildet zugleich einen der musikalischen Höhepunkte. Supertramp schufen mit „Breakfast In America“ ihr bis dato zugänglichstes Werk. Es bedeutete für die britische Formation nicht nur den Durchbruch in den USA. Es ist auch die Platte, die sich aus ihrem Katalog mit Abstand am besten verkaufte.

Eigentlich muss man Roger Hodgson nur noch dem jüngeren Publikum vorstellen. Der Musiker, der in Portsmouth (England) geboren wurde, verbrachte seine Kindheit in Oxford. Als er zwölf war, ließen sich seine Eltern scheiden. Und der Vater, der postum die Familie verließ, ließ seine Gitarre zurück. Für Hodgson die einzige Erinnerung. Er gab sie nicht mehr aus der Hand. In einem Interview hob er einmal die Bedeutung hervor: „Die Gitarre war der Platz, zu dem ich fliehen konnte, in meine Traumwelt, in die Welt der Musik.“ Kaum hatte er das Instrument (er kannte nach eigener Aussage damals nur drei Akkorde) begann er erste Songs zu schreiben. Und er blieb musikalisch am Ball. Über eine Zeitungsanzeige stieß er in den 1960er Jahren auf den Keyboarder Rick Davies, mit dem er dann 1969 Supertramp gründete. Fünf Jahre später feierte die Band ihren internationalen Durchbruch. Doch Hodgson kehrte 1983 der Band den Rücken, um seinen Soloprojekten nachzugehen.

Doch zurück zum Live-Konzert: Die Fans feiern jetzt in der Schlussrunde einen großartig aufgelegten Künstler, der nichts von seiner Klasse und Faszination eingebüßt hat. Neben guter Mugge gefällt, dass Hodgson total geerdet, ohne Star-Allüren rüberkommt, lächelt. Das Konzert, bei dem das Supertramp-Urgestein von erstklassigen Musikern begleitet wurde, wird allen unvergesslich bleiben.

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