"Rockin' All Over The World"

Leipzig. Schon im Februar dieses Jahres wurde es bekannt: Die Rocker von Status Quo nehmen Abschied. Zuerst einmal von ihren elektronischen Gitarren. So wurde dann auch die Tournee benannt: "Last Night Of The Electrics". Um nochmal größere Hallen mit zahlendem Publikum zu füllen, wurde als Vorband die ebenfalls weltbekannten Uriah Heep verpflichtet. Eine Hiobsbotschaft gab es dennoch erst vor wenigen Wochen. Quo-Urgestein Rick Parfitt, der blonde Gitarist neben Sänger Francis Rossi hatte im Sommer einen Herzinfarkt erlitten. De Strapazen einer Europatournee wollte und konnte er sich nicht mehr antun. Doch die Termine standen fest und zigtausende Tickets waren bereits verkauft. Deshalb entschieden sich Francis Rossi und seine Rock-Combo für einen Ersatzmann. Wer will schon seine treuen Fans enttäuschen und auf diese Weise von der Rockbühne abtreten. Die Wahl fiel auf den Iren Richie-Paddy Malone. Jung, blond und kraftvoll an der Gitarre, ganz wie es die Songs von Status Quo benötigen. Ansonsten gibt es auch zur Abschiedstour keine besonderen Bühnenaufbauten oder optische Effekthaschereien. Die Boogie-Rocker bleiben sich treu und rocken ihr riesiges Repertoire an Superhits runter. Häufig sogar in Medleys gepackt, weil sonst selbst ein dreistündiges Konzert nicht ausreichen würde. Bei ihrem Ohrwurm "In the Army Now" kann die Band sogar kurzfristig die Bühne verlassen, das Publikum übernahm zuvor den Gesang. Dann kommt die große Stunde von Schlagzeuger Leon und seinem Solo. Ganz so - wie es sich für ein gutes altes Rockkonzert eben gehört. Mit Megahits wie "Roll Over Lay Down", "Down Down" und "Whatever You Want" geht es dann spürbar in Richtung Finale. Aber da fehlt doch noch ein Song. Klar: Der Überhit "Rockin' all over the World". Nach eineinhalb Stunden verabschieden sich Status Quo damit von ihrem Leipziger Publikum. Aber nur für kurze Zeit. Denn ohne Zugaben haben sie die ganzen Jahre nie die Bühnen verlassen. Ein weiteres Medley wird mit "Burning Bridges" gestartet und endet schließlich mit "Bye Bye Johnny". Nun heißt es wirklich Abschied nehmen. Aber vermutlich kommen die Altrocker doch mal irgendwann zurück. Dann zwar nur mit Akkustik-Gitarren, aber ihren Welthits tut das kaum einen Abbruch.
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