Die neue Synagoge der Jüdischen Gemeinde zu Dessau ist im Rohbau fertig. Ministerpräsident Reiner Haseloffbetonte am Montag, 21. Februar 2022: «Jüdisches Leben, jüdischer Gottesdienst und jüdische Kultur gehören zu dieser Stadt und sie gehören in unser Land. Mit dem Neubau werden sie genau dorthin zurückgeholt, wo sie hingehören: deutlich sichtbar mitten in die Stadt». Auf dem Grundstück für den Neubau stand nach Angaben der Stadt Dessau-Roßlau einst die Dessauer Synagoge. Diese wurde in der Pogromnacht vom 9. November 1938 von den Nationalsozialisten angezündet und zerstört.
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dessau, Alexander Wassermann, sagte zum Richtfest für die neue Synagoge: «Das ist ein wichtiger Tag für uns, unser Leben, unser Land. Wir haben lange darauf gewartet». Die Gemeinde hoffe, dass der Neubau noch in diesem Jahr, etwa im Oktober, fertig sein wird.
Haseloff betonte, die jüdische Gemeinschaft erhalte ein modernes Gotteshaus, das sie für ihre weitere Entwicklung dringend benötige. Aber auch das Land und die Stadt, die gesamte Bürgergesellschaft bräuchten diese neue Synagoge. «Sie ist ein architektonisches Zeichen dafür, dass die Tora ein wichtiger Fundamentstein unserer gemeinsamen Kultur und unserer Glaubenswelten ist», sagte der Regierungschef.
Nach bisherigen Angaben der Stadt hatten die Planungen für den Neubau 2014 begonnen. Es gab zwei Architekturentwürfe. 2018 übergab die Stadt den Angaben zufolge der Jüdischen Gemeinde ein rund 950 Quadratmeter großes Grundstück. Die Jüdische Gemeinde zu Dessau hat nach eigenen Angaben rund 280 Mitglieder.