Rettet die Reisebüros

Leere Koffern auf dem Magdeburger Domplatz und ein hupender Konvoi leerer Reisebusse, die durch die Stadt fuhren: so machten Reisebüros heute Mittag auf ihre, coronabedingte Notlage aufmerksam.

Auch in Halle sind seit 15.00 Uhr Chefs und Mitarbeiter von Reisebüros auf dem Marktplatz, um Forderungen nach staatlichen Rettungsmaßnahmen für die Branche deutlich zu machen.

Gefordert werden unter anderem die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes sowie finanzielle Soforthilfe für touristische Unternehmen.

Die Aktionen sind Teil des bundesweiten Bündnisses «Wir zeigen Gesicht! Rettet die Reisebüros - rettet die Touristik!».

Dazu informieren die Organisatoren: "Mitarbeiter der Touristikbranche, insbesondere auch die der Reisebüros, gehen heute deutschlandweit auf die Straße, um für staatliche Rettungsmaßnahmen ihrer Arbeitsplätze und Existenzen zu kämpfen. Aufgrund der Coronakrise sind nur wenige Personen pro Stadt erlaubt, daher demonstrieren wir auch online! Wir zeigen Gesicht, da die Touristik nicht nur aus den großen Konzernen, wie z. B. TUI, Lufthansa und Condor besteht. Fast völlig unbeachtet von Politik und Medien bleiben die zehntausenden klein- und mittelständischen Unternehmen, insbesondere auch wir - die Reisebüros - mit rund 11.000 Betrieben, die 80.000 bis 100.000 Arbeitsplätze sichern. Viele von uns stehen vor dem Aus! Die Corona-Pandemie hat die Touristik in Deutschland und weltweit in einem Ausmaß getroffen, wie das bei keiner anderen Branche der Fall ist. Wir waren die erste Branche, die von der Krise betroffen war und wir werden die Letzen sein, die dort wieder herauskommen. Die Bundesregierung hat eine weltweite Reisewarnung ausgesprochen, viele Länder haben ein Einreiseverbot verhängt. Die Reisebranche steht still! Tausende Unternehmen verzeichnen keinerlei Einkünfte. Dabei hängen allein in Deutschland nach Angaben des Deutschen Reiseverbands (DRV) rund 2,9 Millionen Arbeitsplätze an der Touristik. Wir fordern eine finanzielle Soforthilfe für die Vielzahl der touristischen Unternehmen, wie auch für uns Reisebüros, neben den bereits durch die Bundesregierung bereitgestellten Hilfen für Solo- und Kleinunternehmer. Diese Hilfe sollte zeitnah ausgezahlt werden und nicht rückzahlbar sein. Die Finanzhilfe könnte beispielsweise in Form eines Notfallfonds bereitgestellt werden, der speziell für die Tourismuswirtschaft einschließlich der Reisebüros eingerichtet wird.

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