Ortstermin in einer Werkstatt im Saalekreis.etwa seit Mai liegen hier zwei Relikte mittelalterlicher Kirchengeschichte, die für die Restauratoren ebenso einmalig wie rätselhaft sind.
"Die Darstellungen sind nahezu einzigartig, die Zuordnung vor allem ist rätselhaft. Wir wissen, es sind frühmittelalterliche Steine, aber allein schon die Datierung fällt schwer und auch das Auffinden lässt Frage offen: Wo komen sie eigentlich ursprünglich her?, sagte Karsten Böhm vom Landesamt für Denkmalpflege.
Gefunden wurden die 45x47cm großen Steine in Quenstedt im Kreis Mansfeld Südharz – schon um 1860 war das. Seitdem lagerten sie dort im dortigen Kirchturm – denkbar ungünstig für so alte Substanz.
Karsten Böhm: "Viele Salze sind aus dem Mauerwerk eingedrungen, so dass die Schäden wirklich akut sind, es schiefert aus und wir haben zahlreiche Ablösungen. Unsere konservatorische Aufgabe ist es jetzt, alles zu sichern und für die Zukunft haltbar zu machen."
Eine Initiative aus Quenstedt hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die auch als Donarsteine bekannten ungewöhnlichen Relikte zu retten. Mit Erfolg.
Wie lange die aufwändige Sanierung dauert weiß keiner. Die Qenstedter Pfarrerin Dörte Paul hofft zumindest, bis nächstes Jahr die Relikte angemessen in ihrer Kirche präsentieren zu können.