Die Bundespolizei ist inHalle, Berlin und im brandenburgischen Blankenfelde-Mahlow gegen mutmaßliche Schleuser vorgegangen. Insgesamt 120 Beamte hätten am Mittwochmorgen acht Wohn- und Geschäftsräume in den beiden Städten und der Gemeinde durchsucht und Beweismittel sichergestellt, teilte die Bundespolizei mit. Die Ermittler verdächtigen demnach drei Männer, Menschen illegal nach Deutschland einzuschleusen und sie in einer Firma auszubeuten.
Die Beamten trafen bei der Razzia alle drei Verdächtigen an. Einer trug eine Pistole bei sich, ob er das durfte, wird derzeit ermittelt. Festnahmen gab es zunächst nicht. Die Auswertung der sichergestellten Computer, Speichermedien und Geschäftsunterlagen war am Vormittag noch nicht abgeschlossen. Darüber hinaus fanden die Ermittler auch Munition und eine geringe Menge Drogen.
Die Verdächtigen sollen laut Polizei eine dreistellige Zahl von Menschen aus dem Ausland illegal nach Deutschland geholt und dann beschäftigt haben. Demnach gründeten die Drei eine Firma, die günstig heruntergekommene Immobilien kauft, um sie dann zu renovieren. Dafür sollen die Verdächtigen die Betroffenen ausgenutzt und ihnen Löhne deutlich unterhalb des Mindestlohns gezahlt haben.
Die Durchsuchungen sollen nun unter anderem Aufschluss darüber geben, ob die drei Verdächtigen alleine gehandelt haben. Auf die Spur der mutmaßlichen Schleuser waren die Behörden bereits 2018 gekommen, nachdem Bundespolizisten inHallesieben Georgier aufgegriffen hatten, die illegal nach Deutschland eingereist waren um hier zu arbeiten.