Christian Titz

Rassismus-Vorwürfe gegen Saarbrücken nach 3. Liga Spiel

Titz: "Null-Toleranz-Grenze beim Thema Rassismus"

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) geht dem Verdacht auf rassistische Äußerungen beim Drittliga-Spiel des 1.FCSaarbrücken gegen den 1.FCMagdeburgnach.

Der DFB bestätigte auf Anfrage, dass das Gremium die Vorwürfe und den Vorgang prüfe. Medienberichten zufolge sollen Saarbrücker Spieler Fußballer der Magdeburger beleidigt haben. Die betroffenen Spieler des 1.FCMagdeburgwurden zu einer Stellungnahme aufgefordert, bestätigte der 1.FCMagdeburg.

"Wir haben eine Null-Toleranz-Grenze beim Thema Rassismus. Spieler, die sich solche Dinge erlauben, gehören vom Spielfeld verwiesen. Welcher Herkunft Menschen sind, ist völlig egal", sagte Magdeburgs Trainer Christian Titz am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

Noch am Abend nach der Partie seien Spieler zu ihm gekommen und hätten von den rassistischen Ausfällen berichtet und sie detailliert geschildert. Optimal wäre es gewesen, sagte Titz, man hätte es direkt während des Spiels erfahren. Dann hätte man auch den Schiedsrichter kontaktieren können.

"Man sollte nach einem kampfbetonten Spiel und einer verdienten Niederlage keine Ausreden in einem Bereich suchen, der den Sieger diskreditieren will", sagte Saarbrückens Pressesprecher Peter Müller in einer Erklärung des Vereins. Er hätte den Schiedsrichter nach dem Spiel gefragt. Dieser habe ihm bestätigt, dass keine rassistischen Äußerungen gefallen sind, betonte Müller. Es stehe auch nichts auf dem Spielberichtsbogen.

In der "Bild" (Mittwoch) hatten die Magdeburger Spieler Baris Atik und Amara Condé von Äußerungen des Saarbrückers Denis Erdmann und anderer Spieler berichtet. Es seien Sätze gefallen wie "Sag deinen Eltern, die sollen wieder zurückpaddeln". "Das N-Wort hast du permanent gehört und immer war eine dreckige Lache dabei", berichtete Condé. Schiedsrichter Robert Kampka (Mainz) sagte der Zeitung, nichts von den Beleidigungen gehört zu haben.

Saarbrücken streitetRassismus-Vorwürfe ab

Der Fußball-Drittligist 1.FCSaarbrücken hat die von Spielern des 1.FCMagdeburgerhobenen Rassismus-Vorwürfe energisch zurückgewiesen. Weder in der Halbzeitpause des Spiels am vergangenen Mittwoch noch nach der Partie sei das Thema offiziell zur Sprache gekommen, "obwohl die Bedeutung der Tragweite dieser Thematik wohl allen bewusst gewesen sein müsste", heißt es in einer Stellungnahme der Saarländer vom Freitag.

"In Anbetracht dieser Faktenlage entbehren die einseitig erhobenen und nicht belegten Vorwürfe Magdeburger Spieler jeder belastbaren Grundlage." Der Verein appellierte an die Verantwortlichen des 1.FCMagdeburg, "entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, dass solche unbelegbaren Vorwürfe künftig nicht mehr stattfinden". Zugleich bot der FCS ein klärendes Gespräch an, um die im Raum stehenden Vorwürfe aus der Welt zu schaffen.

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