Profil von Bodo Ramelow bei Clubhouse

Ramelow und das Merkelchen

Thüringens Ministerpräsident blamiert sich in der Clubhouse-App

In der Ministerpräsidentenkonferenz auf dem Smartphone spielen und die Kanzlerin «Merkelchen» nennen - damit hat sichThrüingens Ministerpräsident Bodo Ramelow in die Schlagzeilen gebracht.

Wenn man wisse, dass eine Ministerpräsidentenkonferenz zurzeit um die zehn Stunden dauere und viel Leerzeit beinhalte, "dann gebe ich gerne zu, dass der eine Sudoku spielt, der andere strickt oder häkelt oder sonst was macht - und ich eben Candy Crush spiele". Das hat Ramelow am Wochenende in der Talk-App "Clubhouse"gesagt. Und er nannte Angela Merkel "Merkelchen", berichteten Zuhörer des Gesprächs. In der App "Clubhouse" können Nutzer live Gespräche führen und der Rest der App-Nutzer kann zuhören. Man kommt zwar nicht so leicht in die App - aber Journalisten sind en masse auf dem Portal, dass zur Zeit durch die Decke geht. Offensichtlich hat Ramelow vergessen, wo er da ist und was passieren kann, wenn sehr private Gedanken und Worte öffentlich gemacht werden.

Und nun hagelt es Kritik. Grünen-Chefin Annalena Baerbock warf Ramelow vor, mit seinen Äußerungen zum Ablauf der Corona-Krisensitzungen von Bund und Ländern das Vertrauen in die Politik zu beschädigen.

Die Bundesregierung hat eine Bewertung des missglückten Auftritts von Thüringens Ministerpräsident BodoRamelowauf der neuen Audio-App Clubhouse abgelehnt. «Das steht für sich und bedarf keines weiteren Kommentars», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Für die Bezeichnung "Merkelchen" hat Ramelow sich bereits bei Angela Merkel entschuldigt.

ibert sagte in der Bundespressekonferenz zu Clubhouse, wahrscheinlich würden viele Politiker, Journalisten und an der öffentlichen Kommunikation Beteiligte die App gerade ausprobieren. «Es gibt erste Erfahrungen, ich habe persönlich keine.»

Der CDU-Vorsitzende und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet versicherte nach den Sitzungen von Präsidium und Vorstand seiner Partei in Berlin, er spiele keine Computerspiele während der Ministerpräsidentenkonferenzen, weil es dort um sehr wichtige Fragen gehe. «Wir entscheiden da immerhin über fundamentale Grundrechtseingriffe. Wir entscheiden in Abwägung über Schäden bei Schule, bei Bildung, bei Wirtschaft. Und da muss man schon konzentriert beteiligt sein.»

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