In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv ist am frühen Mittwochmorgen binnen kurzer Zeit mehrfach Raketenalarm ausgelöst worden. In der Stadt waren heulende Warnsirenen und mehrere Explosionen zu hören. «Familien werden aufgeweckt und eilig in Schutzräume gebracht», hieß es auf der Twitter-Seite der israelischen Armee. Auch in der Wüstenstadt Beerscheva im Süden des Landes sowie in der Küstenstadt Aschkelon gab es Raketenalarm.
Nach Medienberichten wurden in Lod bei Tel Aviv eine Frau und ein Kind getötet. In Jehud, ebenfalls im Großraum Tel Aviv, sei ein Haus direkt getroffen worden. Die Nachrichtenseite «Ynet» berichtete, ein 84-Jähriger in Tel Aviv sei auf dem Weg zu einem Schutzraum zusammengebrochen.
Bereits am Dienstagabend war in der Stadt Raketenalarm ausgelöst worden, mehrere Explosionen waren zu hören. Zuvor hatte die israelische Armee ein Gebäude mit Büros von Mitgliedern des Hamas-Politbüros und Sprechern der islamistischen Palästinenserorganisation im Gazastreifen zerstört. Ein Sprecher der Hamas hatte zuvor mit einem «harten» Raketenangriff auf Tel Aviv gedroht, sollte der «Hanadi-Turm» zerstört werden.
Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hatte sich in den vergangenen Tagen wieder zugespitzt. Militante Palästinenser feuerten nach Angaben der israelischen Armee seit Montag mehr als 800 Raketen aus dem Gazastreifen in RichtungIsraelab. Israels Luftwaffe habe ihrerseits rund 500 Ziele in dem abgeschotteten Küstengebiet attackiert. Auf beiden Seiten gab es Todesopfer.
Der gegenseitige Beschuss hielt auch in der Nacht zum Mittwoch an. Die Hamas werde keinen Rückzieher machen, sagte ein Sprecher der militanten Islamisten im Gazastreifen. «WennIsraelzuschlägt, schlägt der bewaffnete Widerstand zurück.»
Die israelische Armee teilte in der Nacht mit, sie habe in den vergangenen Stunden «eine Reihe wichtiger Terrorziele und Terroraktivisten im Gazastreifen getroffen». Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza stieg die Zahl der getöteten Palästinenser auf 35, darunter zwölf Kinder und drei Frauen. 233 Menschen seien verletzt worden.