Räuber in Dessau verurteilt

Das Landgericht Dessau hat am Dienstag, 3. Juni 2014, fünf Litauer verurteilt. Wegen erpresserischen Menschenraubes mit Todesfolge müssen sie jeweils neun Jahre und sechs Monate bzw. 12 Jahre und zwei Monate ins Gefängnis.

Zudem müssen die Männer 50.000 Euro Schmerzensgeld an die Familie des Opfers zahlen. Die Bande hatte einen 39-jährigen Münchener auf einem Parkplatz an der A9 bei Coswig überfallen, entführt und zu Tode gefoltert, um an EC-Karten und Geheimnummern zu kommen.

Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme sollen die Angeklagten dem 39-jährigen Opfer am Abend des 9. Januar 2012 auf dem Parkplatz „Rosselquelle“ auf der Autobahn 9 aufgelauert haben, um an dessen Kreditkarten zu gelangen. Den Parkplatz hatte das Opfer mit einem Transporter auf dem Weg von München zum Wohnort seiner Eltern in der Nähe von Hamburg angefahren.

Bei seiner Rückkehr von der Toilette wurde er von vier der Angeklagten überwältigt und in seinem Transporter zu einem Lagerplatz nahe der B 187 zwischen Roßlau du Coswig gebracht. Auf dem Lagerplatz sollen die Täter dem Mann gezwungen haben dessen Kreditkarten und dazugehörigen PINs herauszugeben. Mit zwei der Kreditkarten hätten die Angeklagten dann in Coswig und Wittenberg vier Mal Geld abgehoben. Nachdem diese zum Lagerplatz zurück gekehrt seien und weitere PINs für weitere Karten verlangt hätten, sei die Situation eskaliert. Einer der Angeklagten soll dem Mann dessen Laptop auf den Kopf geschlagen haben. Anschließend haben verschiedene Täter weiter auf das wehrlose Opfer eingeschlagen.

Im Anschluss soll der an Händen und Füßen gefesselte Mann auf der Ladefläche seines Fahrzeugs in hockender Haltung eingepfercht worden sein, wo dieser später an seinen Verletzungen verstarb. Am Folgetag sollen die Angeklagten mit den Kreditkarten noch Diesel, Alkohol, Schuhe und Kaffee gekauft und die Sachen unter sich aufgeteilt haben.

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