Putschversuch in Türkei

Putschversuch in der Türkei

In der Nach vom Freitag, 15. Juli, zum Samstag hat es in der Türkei einen Putschversuch des Militärs gegeben. Die türkischen Streitkräfte hätten nach eigenen Angaben die Macht in der Türkei übernommen.

In Istanbul wurden zeitweise die beiden Brücken über den Bosporus für den Verkehr gesperrt, alle Flüge vom Flughafen Atatürk in Istanbul wurden gestoppt.

In beiden Städten waren in der Nacht Panzer aufgefahren, unter anderem an der berühmten Bosporus-Brücke, die in Istanbul Asien und Europa verbindet. In beiden Städten waren auch Schüsse zu hören.

Luftangriff in Nähe des Präsidentenpalastes

Auch am Morgen sind in Ankara und Istanbul weiter Schüsse und Explosionen zu hören gewesen. In der Nähe des Präsidentenpalastes in der türkischen Hauptstadt hat es in der Früh einen Luftangriff gegeben. Wie es aus dem Umfeld des Präsidenten hieß, griffen Kampfjets Panzer der Putschisten an, die am Präsidentenpalast in der türkischen Hauptstadt aufgefahren waren.

Fernsehsender und Fotografen zeigten in Ankara zahlreiche Menschen, die sich auf den Straßen um Verletzte kümmerten, die am Boden lagen. Viele wurden auf türkische Flaggen gebettet oder damit zugedeckt. In der Nähe des Armeehauptquartiers fuhren zahlreiche Krankenwagen mit Blaulicht auf, wie auf Fotos zu sehen war.

Auf dem berühmten Taksim-Platz in Istanbul liefen Dutzende Leute in Panik davon, als Kampfjets im Tiefflug über den Platz jagten. Einige warfen sich sofort auf den Boden, andere suchten hinter Autos und Lastwagen Schutz. Der Platz ist ein Verkehrsknotenpunkt und bei Protesten immer wieder ein wichtiger Versammlungsplatz.

Soldaten ergeben sich, Flughafen wieder offen

Gegen Morgen haben sich in Istanbul mehrere zunächst an dem Putschversuch beteiligte Soldaten offenbar ergeben. Im Fernsehen war zu sehen, wie einige an der Bosporus-Brücke von Polizisten abgeführt wurden.

«Die Türkei wird nicht vom Militär regiert», betonte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Atatürk-Flughafen. Der Flughafen sei wieder geöffnet.

Neuer Militärchef ernannt - über 1.500 Festnahmen

Nach dem Putschversuch übernimmt ein neuer Militärchef kommissarisch das Kommando. Der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge wurde General Ümit Dündar als Militärchef ernannt. Wo sich der bisherige Chef des Generalstabs Hulusi Akar aufhielt, war unklar. Inzwischen sollen Regierungskreisen zufolge rund 6.000 mutmaßliche Umstürzler aus den Reihen der Streitkräfte festgenommen worden. Über 2.700 Richter wurden abgesetzt.

Nach neuesten Angaben am Samstagmorgen sind bei dem Putschversuch mindestens 90 Menschen ums Leben gekommen, über 1.000 weitere Menschen seien verletzt worden.

Nach 1960, 1971 und 1980 wäre es der vierte Putschversuch in der Republik Türkei.

Harte Sanktionen durch Erdogan

Der türkische Präsident geht nach dem Putschversuch nun gegen seine Gegner vor. Recep Tayyip Erdogan fordert von den USA z.B. die Auslieferung oder Festnahme des Predigers Fethullah Gülen. Erdogan macht ihn für den Putschversuch verantwortlich.

Außerdem sagte Erdogan, das türkische Parlament könne über eine Wiedereinführung der Todesstrafe sprechen. Die Regierung hatte am Samstag tausende Militärangehörige und Richter festnehmen lassen bzw. abgesetzt.

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