Der Landesrechnungshof hat einen Bericht zu einemMaskendealder Universitätsklinik Magdeburg vorgelegt. Laut «Mitteldeutscher Zeitung» (Donnerstag) enthält das Papier in einer Entwurfsfassung Vorwürfe an die Adresse der Uniklinik. Sie habe bei der Vergabe eines Auftrags für FFP2-Masken «die Grundsätze der Transparenz, der Nichtdiskriminierung und des Wettbewerbs außer Acht gelassen».
Der Sprecher des Wissenschaftsministeriums, Matthias Stoffregen, bestätigte am Mittwochabend, dass der Bericht des Rechnungshofes seit dieser Woche vorliege. Er werde derzeit im Ministerium noch bewertet. Der Landesrechnungshof habe zudem den Vorstand der Uniklinik zu einer Stellungnahme aufgefordert. Dafür sei zwei Wochen Zeit. Danach solle es eine Sitzung des Aufsichtsrates der Klinik geben. Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD).
Bei demMaskendealgeht es um einen Auftrag des Universitätsklinikums an eine Firma in Nordrhein-Westfalen. Einer der Gesellschafter dieser Firma ist der Sohn des Magdeburger Uniklinik-Chefs. Die Staatsanwaltschaft hat nach einer Anzeige Ermittlungen aufgenommen. Der Klinikchef hatte betont, dass familiäre Verbindungen bei der Vergabe keine Rolle gespielt hätten.
Laut «Mitteldeutscher Zeitung» wurde imDezember 2020 zunächst der Auftrag zur Lieferung von FFP2-Masken im Wert von 386 000 Euro brutto erteilt. Einen Monat später sei das Volumen auf 780 000 Euro brutto erweitert worden. Das gehe aus dem Bericht des Landesrechnungshofes hervor.