Gericht

Prozess um Connewitz-Krawalle

Leipziger JVA-Beamter schweigt bei Auftakt

Sechs Jahre nach den Neonazi-Krawallen im Leipziger Stadtteil Connewitz muss sich ein suspendierter JVA-Beamter wegen Landfriedensbruchs vor Gericht verantworten. Der 36-Jährige machte zum Prozessauftakt am Dienstag, 1. Februar 2022 vor dem Amtsgericht Leipzig keine Angaben.

Laut Anklage hatte der Mann zu den mehr als 200 Randalierern gehört, die im Januar 2016 nach den überfallartigen Krawallen festgesetzt worden waren. Hooligans und Neonazis hatten in einer Straße in dem politisch vorwiegend linksorientierten Stadtteil Dutzende Schaufensterscheiben eingeschlagen und zahlreiche Autos beschädigt. Der Beamte wurde Anfang 2019 vom Dienst in einer Justizvollzugsanstalt (JVA) suspendiert. Das Justizministerium hatte angegeben, erst Ende 2018 von dem Fall erfahren zu haben.

Bereits im Januar 2020 sollte gegen den Mann verhandelt werden. Damals meldete er sich krank, konnte jedoch kein ärztliches Attest vorlegen. Eine polizeiliche Vorführung scheiterte, da der Angeklagte nicht zu Hause gewesen sein soll. Der Prozess wird am Freitag (9.00 Uhr) fortgesetzt. Dann werden auch die Plädoyers und das Urteil erwartet.

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