Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen hat am Donnerstag der Prozess gegen einen ehemaligenWachmanndes Konzentrationslagers Sachsenhausen begonnen.
Der 100 Jahre alte ehemalige SS-Wachmannsoll der Anklage zufolge in den Jahren 1942 bis 1945 Beihilfe zum Mord an Tausenden Lagerinsassen geleistet haben. Angeklagt sind in dem Prozess vor dem Schwurgericht des Landgerichts Neuruppin 3518 Fälle. Die Zahl ist eine Mindestangabe der ermittelten Opfer. Der Prozess begann am Donnerstag mit kleiner Verspätung.
Zum Auftakt ist zunächst nur die Verlesung der Anklage geplant. Möglicherweise könnte es aber weitere Anträge der Nebenkläger geben, darunter sind auch Überlebende desKZ.
Geplant sind insgesamt 22 Verhandlungstage, die sich bis in den Januar 2022 hineinziehen. Der Prozess war aus organisatorischen Gründen nach Brandenburg/Havel verlegt worden.
Er findet nun in einer Sporthalle der Justizvollzugsanstalt Brandenburg/Havel außerhalb des Gefängnisgeländes statt.
Im Prozess um die Massentötungen im damaligen Konzentrationslager Sachsenhausen will sich der angeklagte ehemaligeWachmannder SS nicht zu den Vorwürfen äußern. Dies erklärte sein Verteidiger Stefan Waterkamp am Donnerstag beim Auftakt des Prozesses in Brandenburg/Havel. Sein Mandant wolle sich aber am Freitag zu seinen persönlichen Verhältnissen äußern, soweit dies nicht die Vorwürfe betreffe.