Proteste im Leipziger Kohle-Revier

Die Besetzung eines Kohlebaggers im Tagebau Vereinigtes Schleenhain südlich von Leipzig ist beendet, die Polizei hat alle Umweltaktivisten von dem Fahrzeug geholt. Mit der Aktion hatten sie seit dem frühen Morgen für einen sofortigen Kohleausstieg und den Erhalt von Dörfern in Tagebaunähe protestiert. Das Bergbauunternehmen Mibrag wird Strafantrag wegen Störung öffentlicher Betriebe erstatten, sagte ein Sprecher. Der besetzte Bagger ist nach einem Kurz-Check durch Techniker gegen wieder in Betrieb gegangen. Das Bündnis "Ende Gelände" hat eine bundesweite Aktionswoche gegen die Ergebnisse der Kohlekommission gestartet. Eine ähnliche Aktion gab es Montagfrüh auch in einem Tagebau in der Lausitz. _________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Am Samstag hatte es eine große Anti-Kohle-Demo durch die Leipziger Innenstadt gegeben. Bis zu 2.000 Menschen waren dabei. Unter den Demonstranten waren sehr viele junge Menschen und auch Familien mit Kindern. Auf Transparenten erklärten sie zum Kohle-Kompromiss: «Wir haben nichts erwartet & sind trotzdem enttäuscht» oder: «There is no Planet B» («Es gibt keinen Planeten B».) Die Aktivisten kritisieren das von der Kommission empfohlene Ausstiegsdatum 2038 als viel zu spät und fordern einen sofortigen Ausstieg aus der Braunkohleförderung. Außerdem richtet sich ihr Protest gegen die geplante Erweiterung des Tagebaus Schleenhain. Die Mibrag will dafür das angrenzende Dorf Pödelwitz abbaggern.
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