Der bereits starke Preisauftrieb bei den Produzenten in Deutschland hat sich im März weiter beschleunigt. Die Erzeugerpreise stiegen verglichen mit dem Vorjahresmonat um 30,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das ist ein Rekord seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Im Vergleich zum Vormonat Februar stiegen die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, um 4,9 Prozent. Die Daten spiegeln laut dem Bundesamt bereits erste Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine wider.
Bei den Erzeugern stiegen die Preise stark auch für Vorleistungsgüter, hier vor allem bei Metallen (40 Prozent), Düngemitteln und Stickstoffverbindungen (87 Prozent), Futtermitteln für Nutztiere (46 Prozent) sowie Verpackungen aus Holz (69 Prozent). Der Verkaufspreis für Zeitungsdruckpapier ab Werk verdoppelte sich (plus 95 Prozent).
Bei den Nahrungsmitteln lagen die Erzeugerpreise 12 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Besonders stark stiegen die Preise für nicht behandelte pflanzliche Öle (plus 72 Prozent), Butter (56 Prozent), Rindfleisch (31 Prozent) und Kaffee (21 Prozent). Die Erzeugerpreise wirken sich in der Regel auch auf die Verbraucherpreise aus, da der Handel zumindest einen Teil der Erhöhung weitergibt. Dabei leiden Familien mit niedrigem Einkommen nach einer Analyse des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) am stärksten unter der Inflation.