Portugal gilt ab Dienstag als Virusvariantengebiet

Rückschlag für Reisebranche

In Portugal macht die Delta-Variante schon 50 Prozent der Neuinfektionen aus. Hunderte deutsche Touristen, die sich derzeit in Portugal aufhalten, packten am Wochenende in aller Eile die Koffer. Sie wollten noch vor Beginn der 14-tägigen Zwangsquarantäne, die an diesem Dienstag für alle deutschen Portugal-Heimkehrer in Kraft tritt, nach Deutschland zurückreisen. Dieneue Quarantänepflichtgilt wegen des erhöhten Ansteckungsrisikos sogar für Geimpfte und kann auch nicht durch einen negativen Coronatest verkürzt werden. Reiseveranstalter, wie der Portugal-Spezialist Olimar, boten ihren deutschen Kunden eine vorzeitige Rückkehr an.

Kritik an der pauschalen Einstufung des ganzen Landes als Virusvariantengebiet kommt vom Deutschen Reiseverband (DRV). Der Verband kritisiert die Einstufung ganz Portugals als Virusvariantengebiet und spricht sich für mehr regionale Differenzierung aus. „Es wäre wünschenswert, wenn die Verantwortlichen in der Politik zu einer regionaleren Betrachtungsweise übergehen könnten“, sagte DRV-Sprecherin Kerstin Heinen der „Rheinischen Post“ (Montag) mit Blick auf das Vorgehen des Robert Koch-Instituts (RKI). Insbesondere Madeira weise eine sehr niedrige Inzidenz auf, die aktuell bei 16 liege, werde aber dennoch ab Dienstag wie ganz Portugal als Virusvariantengebiet gelistet. „Das ist nur schwer nachzuvollziehen“, sagte Heinen.

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