Polizeieinsatz bei Halberg: Arbeiter unterbrechen Werksblockade

Die streikenden Mitarbeiter der Gießerei Halberg in Leipzig haben ihre Blockade vor dem Werkstor am Dienstag kurzzeitig beendet und LKW einfahren lassen. Das hatte die Halberg-Geschäftsführung so gerichtlich durchgesetzt. Die Atmosphäre war aufgeheizt; die Mitarbeiter wütend. Dreimal hatte die Polizei per Lautsprecher um Freigabe der Einfahrt gebeten, genau so oft hatten sich etwa 300 anwesenden Mitarbeiter auch bitten lassen. Unter lauten Pfiffen und Rufen durften die LKW dann passieren. Einen weiteren kleineren Transporter ließen sie allerdings nicht durch – vermutet wurde der Arbeiter einschleust, es waren aber nur Bauzäune. Der Verkehr auf der Merseburger Straße kam am Vormittag kurzzeitig zum Erliegen; Staus in alle Richtungen waren die Folge. Etwa eine Hundertschaft Polizei ist vor Ort und das wohl auch noch bis in den späten Abend. Gestreikt werde hier nach dem heutigen Tag auf alle Fälle weiter, sagte IG Metall-Sprecher Bernd Kruppa. Seit Tagen sind die Mitarbeiter am Standort in Leipzig im Ausstand, blockieren die Einfahrt von Lastwagen und bilden Menschenketten. Am Dienstagmorgen waren nach Gewerkschaftsangaben etwa 250 bis 300 Beschäftigte erneut im Ausstand. Bei dem Konflikt geht es um die geplante Schließung des NHG-Standorts mit rund 700 Beschäftigten Ende 2019 sowie um einen erwogenen Abbau von etwa 300 der 1500 Arbeitsplätze in Saarbrücken. Das Unternehmen stellt vor allem Motorblöcke und Antriebswellen für Autos und Nutzfahrzeuge her. Volkswagen hat bereits bestätigt, dass der Streik bei NHG erste Auswirkungen auf die Produktion hat. Auch Opel ist von dem Streik teilweise betroffen. Um auf Engpässe bei Motoren zu reagieren, würden im Werk Eisenach für Juli geplante Schließungstage in den Juni vorgezogen, hieß es.
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