Begleitet von erneuten Protesten von Umwelt- und Klimaschützern hat die Polizei ihren Großeinsatz imDannenröderForst in Hessen fortgesetzt. Nachdem die Einsatzkräfte am Vortag erste von Aktivisten aufgestellte Hindernisse aus dem Weg geräumt hatten, stießen sie am Mittwoch gleich auf neue. Nach Angaben der Polizei versuchten zudem drei Gegner des geplanten Ausbaus der Autobahn 49 eine Absperrung zu durchbrechen. Die drei wurden zunächst festgenommen.
Die Ausbaugegner seien auf die Absperrung zu gerannt und hätten Steine und Hölzer in der Hand gehabt, sagte ein Polizeisprecher. Beamte hätten dann den Schlagstock gezogen, um sie auf Abstand zu halten. Es sei aber nach bisherigem Stand niemand getroffen worden. Zudem habe eine Person Widerstand geleistet, als sie von einer Hängematte geholt wurde. Davon abgesehen sei der Einsatztag friedlich verlaufen und die Arbeiten hätten wie geplant fortgesetzt werden können, teilte der Sprecher am Nachmittag mit.
Einige Aktivisten zogen sich auf meterhohe Tripods - dreibeinige Gestelle - sowie auf Bäume oder auf Hängematten zurück, die an Seilen befestigt waren. Spezialeinsatzkräfte holten mehrere Personen mit großem Aufwand aus der Höhe zurück auf den Boden.
ImDannenröderWald sollen auf einer Fläche von 27 Hektar Bäume für den Lückenschluss der A49 gerodet werden. Die Aktivisten wollen das verhindern und halten den Forst, der für sie ein Symbol des Verkehrsprojektes ist, seit mehr als einem Jahr «besetzt». Die Autobahn soll nach der Fertigstellung Kassel und Gießen direkter miteinander verbinden. Befürworter versprechen sich davon weniger Lärm und Verkehrsbelastung in Dörfern der Region, die Gegner halten das Projekt angesichts der Klimakrise für verfehlt.