Mehrere hundert Feuerwehrleute, die den Brand der Kathedrale Notre-Dame gelöscht hatten, sind am Donnerstag, 18. April 2019 im französischen Präsidentenpalast empfangen worden. Staatschef Emmanuel Macron hatten den «pompiers», wie die Angehörigen der Feuerwehr auf Französisch heißen, bereits bei seiner Fernsehansprache zu Wochenbeginn für ihren gefährlichen Einsatz gedankt.
Die Feuerwehrleute warteten in einer langen Reihe von dem Präsidentenpalast in der Pariser Innenstadt, bevor sie unter Applaus von Umstehenden den Hof des Gebäudes betraten.
Frankreich will nach der Brandkatastrophe von Notre-Dame einen internationalen Architekturwettbewerb für den Wiederaufbau des kleinen Spitzturms ausrufen. Mit dem Wettbewerb solle darüber entschieden werden, ob und wie der Turm wieder aufgebaut wird, sagte Premierminister Édouard Philippe nach einer Regierungssitzung am Mittwoch. Ein neuer Turm müsse den «Techniken und Herausforderungen unser Zeit» standhalten.
Der kleine Spitzturm in der Mitte des Daches der weltberühmten Kathedrale war am Montagabend bei dem Brand in sich zusammengestürzt. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.
Vermutlich wurde das Feuer durch Renovierungsarbeiten am Dachstuhl ausgelöst. Fachleute haben einigeSchwachstellen entdeckt.Die betreffen vor allem das Gewölbe, sagte der Innen-Staatssekretär am Dienstag, den 16. April 2019. Insgesamt halte aber die Struktur gut. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen unbeabsichtigterZerstörung durch Feuer ein, von Brandstiftung ist bislang nicht die Rede. Der Brand könnte mit Bauarbeiten auf dem Dach der Kirche zusammenhängen.
«Wir werden Notre-Dame wieder aufbauen», sagte Staatschef Emmanuel Macron bereits am späten Montagabend, des 15. April 2019. «Denn das ist es, was die Franzosen erwarten.» Mehrere französische Milliardärsfamilien kündigten an, insgesamt 500 Millionen Euro dafür zu spenden. Ihnen gehören u.a. die Marken L'Oreal, Louis Vitton und Gucci.
Bei dem Feuer am Montagabend in der weltberühmten Kathedrale wurdenzwei Polizisten und einen Feuerwehrmann leicht verletzt.
Die Flammen verwüsteten den Sakralbau, der Dachstuhl stand lichterloh in Flammen.Eine der wichtigsten Reliquien wurde aus der brennenden Kathedrale gerettet. Es handele sich dabei um die Dornenkrone, die Jesus Christus bei seiner Kreuzigung getragen haben soll, sagte Patrick Chauvet, der Direktor des Gotteshauses.
Die Geschichte der Kathedrale reicht bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts zurück. Die Dimensionen der im gotischen Stil konstruierten und der Jungfrau Maria geweihten Kirche mit ihren beiden majestätischen Türmen sind gewaltig: Die Kathedrale ist 127 Meter lang, 40 Meter breit und bis zu 33 Meter hoch.
Mit seinem 1831 erschienenen Roman «Der Glöckner von Notre-Dame» verewigte Victor Hugo die Kathedrale in der Literatur.
Witterung und Luftverschmutzung haben dem Baudenkmal über die Jahre schwer zugesetzt. Um Geld für die Sanierung aufzutreiben, war vor einiger Zeit eine Spendenaktion auf den Weg gebracht worden.
Unterdessen haben die vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg eine Spendenaktion zum Wiederaufbau Notre-Dames gestartet.
VEREINIGTE DOMSTIFTER FÜHLEN MIT DEN MENSCHEN IN FRANKREICH
Die offizielle Stellungnahme der Vereinigten Domstifter zu dem verheerenden Brand in Notre-Dame
Die Dechantin Frau Prof. Dr. Karin von Welck und der Stiftsdirektor der Vereinigten Domstifter Dr. Holger Kunde sowie alle Mitarbeiter der Stiftung sind mit ihren Gedanken bei den Menschen in Paris und in ganz Frankreich. Notre-Dame ist das Herz der Stadt und das Feuer hat die Menschen genau dort getroffen.
„Ich bin erleichtert, dass die Grundsubstanz erhalten werden konnte. Ich selbst durfte die Atmosphäre von Notre-Dame erst vergangenen Oktober wieder erleben. Die Würde des Hauses war einfach beeindruckend. Ich wünsche den Menschen in Paris nun viel Kraft und dass diese schrecklichen Ereignisse sie zusammenschweißen und der Aufbau schnell angegangen werden kann“ äußerte sich Dr. Kunde.
Die Vereinigten Domstifter rufen eine Spendenaktion ins Leben: Menschen, die einen kleinen Teil zum Wiederaufbau von Notre-Dame beisteuern möchten, können das über das Spendenkonto der Vereinigten Domstifter tun, die das Geld sammeln und direkt weiterspenden würden oder mit den Mitteln, wenn es gebraucht und gewünscht ist von Pariser Seite, die Restauratoren der Glaswerkstatt mit dem Projektleiter Ivo Rauch nach Paris schicken, um direkt vor Ort zu helfen, die Fenster zu retten.
Spendenkonto:
Sparkasse Burgenlandkreis
BIC: NOLADE21BLK
IBAN: DE98 8005 3000 3000 0639 34
Stichwort: Notre-Dame