Der Saalekreis hat mit gemeldeten 520 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage den mit Abstand höchsten Wert in Sachsen-Anhalt erreicht. Dies geht aus der Mitteilung des Sozialministeriums vom Mittwoch, 13. Januar 2021hervor. Im Land lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 260,94, in Deutschland am Mittwochmorgen laut Robert Koch-Institut bei 155. Unterdessen sind seit dem Ausbruch der Pandemie in Sachsen-Anhalt den Angaben nach 1032 Menschen gestorben, seit Dienstag waren 66 gemeldete Todesfälle hinzugekommen.
Die aktuell bestätigte Zahl der Corona-Infektionen lag am Mittwoch bei 40 513 imLand. Das waren 953 mehr als am Vortag. Auf den Intensivstationen wurden 191 Menschen behandelt, davon 106 Covid-19-Patienten an Beatmungsgeräten. Gegen das Corona-Virus gab es seit dem Start - an Weihnachten - bisher laut Ministerium 27 320 Impfungen im Land, allein am Dienstag mehr als 2900. Die Reihenfolge regelt der Impfplan der Bundesregierung.
Die Landesregierung betonte, dass es anders als möglicherweise in anderen Bundesländern, beim Transport des Moderna-Impfstoffs keine Probleme gegeben habe. «Für Sachsen-Anhalt kann ich Entwarnung geben», sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Berlin und Brandenburg hatten zuvor angekündigt, den neuen Impfstoff wegen Bedenken am ordnungsgemäßen Transport nicht zu nutzen.
Die Landesregierungen in Potsdam und Berlin hatten Zweifel, ob Transport und Kühlung des Impfstoffs vor der Übergabe an die Länder sachgemäß erfolgt sind. Dieses Problem kann Sachsen-Anhalt ausschließen: «Der Temperaturbereich von -15 Grad Celsius bis -25 Grad Celsius war einzuhalten», sagte die Sprecherin. «Die Temperatur von -21 Grad Celsius, unsere angestrebte Zieltemperatur, wurde dauerhaft gehalten.» Das zeigten Temperaturprotokolle.
Auch das Bundesgesundheitsministerium gab Entwarnung. «Die Qualität der Impfstoffe wurde durch den Transport nicht beeinträchtigt, und die Impfstoffe können unbedenklich verwendet werden», sagte ein Sprecher auf Anfrage am Mittwoch in Berlin.
Der Corona-Impfstoff von Moderna ist nach dem Präparat von Biontech der zweite in Deutschland verwendete, so auch in Sachsen-Anhalt. Beide Impfstoffe müssen bei sehr niedrigen Temperaturen gelagert werden. Sachsen-Anhalt hat den Moderna-Impfstoff zunächst für die beiden Universitätskliniken in Halle und in Magdeburg reserviert. In Halle waren am Mittwoch ebenfalls keine Probleme mit dem Impfstoff bekannt, wie eine Sprecherin der Uniklinik sagte. Bis Freitag sollen dort die ersten 300 Mitarbeiter ihre erste Impfdosis erhalten.