Nullnummer! Eintracht Braunschweig lässt in Überzahl zwei Punkte liegen

Löwen treffen gegen die SpVgg Unterhaching wieder nicht ins Tor 

Eintracht Braunschweig hadert weiter am seltsamen Torfluch. Auch gegen Unterhaching gelang in 94 Minuten kein Treffer, trotz Überzahl seit der 56. Minute. Da rächte sich das rüde Spiel der Bayern mit einem Platzverweis.

Die Blau-Gelben wollten eigentlich mit breiter Brust gegen die Spielvereinigung auflaufen, aber die Mannen von Claus Schromm hatten was dagegen. Eintracht kam nicht wirklich gut ins Spiel – die Haching-Abwehr blockte die Flankenbälle von den Aussenstürmern früh ab, im Mittelfeld ging es kämpferisch zur Sache und in der Spitze drohte Gefahr zum Beispiel durch den baumlangen Domenik Stroh-Engel.

Die „Kartenkönige“ der dritten Liga wurden ihrem Ruf schnell gerecht. Nach 6.Minuten zückte Schiedsrichter Jöllenbeck schon die erste gelbe Karte für Paul Grauschopf. Und Jim Patrick Müller legte nach – was sich später noch rächen sollte. Die erste Großchance spielten sich die Gäste heraus – eine Flanke über die Braunschweiger Abwehr hinweg erreichte Gelbsünder Müller am langen Pfosten – und den traf er auch mit seinem Gewaltschuss. Der Abpraller landete vor den Füßen von Stroh-Engel – dessen Schuss blockte Benjamin Kessel in höchste Not (16.). Kurz darauf kam der Retter selbst in eine Torschussposition – Kobylanski hatten den Kapitän angespielt, der sofort aus vollem Lauf auf den Kasten schoß – aber der Ball landete über dem Tor (21.).

Erst gegen Ende der ersten Halbzeit wurden die Angriffe der Eintracht druckvoller. Haching stand nur noch in der eigenen Hälfte und verlegte sich auf das Verteidigen. Wieder war es Kessel der aus vollem Lauf scharf vors Tor passte, der Schub von Kobylanski wurde zur Ecke geblockt. Kurz darauf zog „Koby“ erneut ab – traf aber nur den Pfosten. So blieb es beim ziemlich gerechten Unentschieden zur Halbzeit.

Nach dem Wechsel präsentierte sich Unterhaching zunächst offensiv – jetzt war die Eintracht-Abwehr gefordert – und immer wieder Jasmin Fejzic, der einen Rückstand mit starken Reaktionen verhinderte. Nach einem Ballverlust im Strafraum machte Jim-Patrik Müller dann sein folgenschweres 2. Foul, als er mit einem langen Bein nicht den Ball sondern die Knochen von Kijewski traf. Schiri Jöllenbeck zögerte keine Sekunde – zückte die gelbe – und gleich darauf die rote Karte (53.). Eintracht witterte Morgenluft – stürmte nun nun non-stop auf das Haching- Tor. Ziegele scheiterte knapp an Keeper Mati, Marcel Bär setzte das Leder knapp über das Tor. Christian Flüthmann reagierte, brachte mit Alfons Amade einen kreativen frischen Stürmer für Mike Feingenspan (57.).

Jetzt wollten es die Löwen mit allen Mitteln, spielten dabei aber auch zu nervös und überhastet. Die Torflaute zerrte spürbar an den Nerven. Unterhaching verteidigte mit Mann und Maus, die Spieler warfen sich in jeden Ball. In der 71. hatte Nick Proschwitz aus kurzer Distanz einen „100prozentigen“ auf dem Fuß – aber wieder rettete Keeper Mantl sensationell. Kurz darauf erwischte Amade eine zu kurze Abwehr, ballerte aber aus kurzer Distanz über den Angepeitscht von mehr als 17.000 Eintracht Fans – rannte Eintracht immer wieder in Richtung Tor der Gäste.Flüthmann legte nach, brachte für Bär Putaro ins Spiel und für Kammerbauer noch Orhan Ademi. Mehr Offensive geht nicht.

Die Spannung im Eintracht Stadion war zum Zerbersten – das Tor musste doch mal fallen! Zweimal versuchte es Kabylanski nun selbst – ohne Erfolg. Da hätte er wohl besser auf Amade abgelegt! Der aber vergab noch eine weitere Großchance aus kurzer Distanz. Putaro hatte es mit einem wuchtigen Schuss versucht, Mantl konnte den Ball nur abklatschen – Amade bekam das Leder – und schoß aus 5 Metern drüber! Das gibt es doch gar nicht!

Die 4 Minuten Nachspielzeit begannen mit einem Aufreger. Ziegele wurde im Strafraum von den Beine geholt – alles wartete auf den Elfer-Pfiff, aber der kam von Schiedsrichter Jöllenbeck nicht! Kurz darauf wagt Amade einen Heber – wieder versuchte es Ziegele, der aber akrobatisch am Ball vorbei flog. Einen Schock gab es zum Schluss auch noch – nach einem Freistoß der Eintracht erwischte Hufnagel den Ball, der allein auf den Eintracht Kasten zulief. Aber Jasmin Fejzic vereitelte die überraschende Torchance – das wäre nun wirklich zuviel gewesen.

Unterhaching holt zum ersten Mal einen Punkt in Braunschweig – und Eintracht lässt wieder zwei Punkte liegen – rutscht damit zurück auf Platz 4.

Aufstellungen:

SpVgg Unterhaching:

Nico Mantl (G), Alexander Winkler, Dominik Stroh-Engel, Max Dombrowka (G), Lucas Hufnagel, Jim-Patrick Müller (G., G/R), Christoph Greger, Markus Schwabl, Paul Grauschopf (G., 58. Stierlin), Moritz Heinrich, Felix Schröter (75. Dietz).

Steve Kroll, Stephan Hain, Florian Dietz, Stephan Mensah, Sascha Bigalke, Niclas Stierlin, Christoph Ehlich.

Trainer: Claus Schromm/Patrick Irnler

Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck, Philipp Reitermayer,Jan Dennemärker.

Eintracht:

Jasmin Felzic, Nico Kijewski, Robin Ziegele, Tim Robin Becker, Benjamin Kessel, Patrick Kammerbauer (76. Ademi), Danilo Wiebe, Mike Feigenspan (57. Amade), Martin Kobylanski, Marcel Bär (76. Putaro), Nick Proschwitz.

Marcel Engelhardt, Steffen Nkansah, Marc Pfitzner, Alfons Amade, Orhan Ademi, Leandro Putaro, Yari Otto.

Trainer: Christian Fluethmann/Frank Eulberg

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