Schiedsrichter Wolfgang Haslberger zeigt die Rote Karte Magdeburgs Cristiano Piccini (nicht im Bild)

Niederlage gegen Tabellenführer

Eine Rote Karte hat dem letzten Heimspiel des 1.FCMagdeburgim Kalenderjahr die entscheidende Wende gegeben. Cristiano Piccini wurde des Feldes verwiesen, erst danach dominierte Tabellenführer Darmstadt und sicherte sich vorzeitig die Herbstmeisterschaft der 2. Fußball-Bundesliga. Am Ende hieß es vor 18.788 Zuschauern 0:1 (0:0). Patric Pfeiffer (78.) erzielte den einzigen Treffer der Partie nach einer Ecke. Trotz der Niederlage bleibt der FCM auf Tabellenrang 14, hat einen Punkt Vorsprung vor dem Relegationsplatz.

«Heute wurden wir verpfiffen. Das war skandalös. In meiner ganzen Karriere war das mit Abstand die schlechteste Schiedsrichterleistung. Er hat uns nicht erklärt, warum er die Rote Karte gegeben hat», sagte FCM-Spielmacher Baris Atik bei Sport 1. Trainer Christian Titz meinte bei Sky: «Der Schiedsrichter hat das Spiel durch die Rote Karte verändert. Aus der Situation kann er kein Tor erzielen, da sind wir uns, glaube ich, einig. Letztlich kriegen wir ein Tor aus einer Standardsituation, ansonsten haben wir nicht viel zugelassen.» Piccini hatte den Ball an der Seitenlinie des Strafraums mit der Hand gespielt und dabei nach Auffassung des Schiedsrichters offenbar eine klare Torchance verhindert.

Magdeburgwechselte nach dem Sieg in Nürnberg einmal: Herbert Bockhorn spielte für den gelb-gesperrten Leon Bell Bell, tauschte allerdings mit Mohammed El Hankouri die Seite, spielte also auf der rechten Außenbahn. Die Gäste waren vom Anstoß weg offensiv orientiert, bemühten sich spielerisch zu Abschlüssen zu kommen, ließen dem FCM aber Räume zum Kontern. Einen ersten Gegenangriff setzte Moritz Kwarteng (9.) deutlich über das Tor. Bei Darmstadt zielte Philipp Tietz (10.) frei vor dem Tor daneben.

Beide Teams gönnten sich bei spätherbstlichen Temperaturen kaum Pausen, besonders Connor Krempicki (13./17.) kam für den FCM immer wieder zu Abschlüssen.Magdeburghatte sich mehr Spielanteile erarbeitet und die Kontrolle übernommen. Darmstadt lauerte eher auf den Umschaltmoment, presste aber weiterhin in der FCM-Hälfte.

Nach 33 Minuten traf Darmstadts Pfeiffer per Kopf, stand in der Situation allerdings klar im Abseits; zuvor hatte Dominik Reimann den Eckball nicht wegfausten können. Die Partie blieb bis zur Pause völlig offen, Tabellenführer Darmstadt und der VierzehnteMagdeburgbegegneten sich auf Augenhöhe.Magdeburghatte bis zur Pause die Mehrzahl an Gelegenheiten, Darmstadt die etwas klareren.

FCM-Trainer Christian Titz baute in der Pause um: Alexander Bittroff rückte in die Innenverteidigung, Silas Gnaka übernahm als Rechtsverteidiger für den ausgeschiedenen Bockhorn, El Hankouri wechselte auf die linke Seite. Während der FCM noch in der Findungsphase war, sah Piccini glatt Rot. Eine strittige Entscheidung.

Danach hatten die Gäste das Spiel natürlich unter Kontrolle, doch klare Torchancen blieben gegen die nun tief stehenden Elbestädter selten: Matthias Baders (68.) Abschluss parierte Reimann stark. Gegen zehn Magdeburger brauchte Darmstadt einen Standard, um in Führung zu gehen: Pfeiffer traf per Kopf nach einer Ecke.Magdeburgmühte sich noch einmal, brachte aber keinen gefährlichen Abschluss mehr zustande.

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