Nicht üppig, aber gut

Kürbisanbau in Sachsen-Anhalt wächst

Immer mehr Platz für die bunten, schmackhaften Herbstriesen: In Sachsen-Anhalt hat der Kürbisanbau in den vergangenen Jahren zugelegt. Nach Angaben des Landesbauernverbandes in Magdeburg wächst die Gesamtgröße der Anbauflächen beständig und liegt aktuell bei etwa 90 Hektar. Das sei im Vergleich zu anderen Ackerkulturen zwar immer noch winzig, spreche aber für die steigende Beliebtheit von Hokkaido, Butternut und Co.

Ein deutschlandweiter Trend. So wurden Speisekürbisse dem Statistischen Bundesamtes zufolge im Jahr 2008 auf 1640 Hektar angebaut. 2018 waren es schon 4150 Hektar bei einem Erntevolumen von 78 100 Tonnen.

Besonders stark nachgefragt würden Kürbisse rund um Halloween am 31. Oktober. Dann dienten Kürbisse als geschnitzte Dekorationsobjekte oder kämen als Suppen, Kuchen oder Aufläufe auf den Tisch. Hochburg des Kürbisanbaus in Deutschland ist den Angaben zufolge Süddeutschland, vor allem der Südwesten.

Im Vorjahr hätten Sachsen-Anhalts Bauern im Schnitt knapp 20 Tonnen Speisekürbisse pro Hektar geerntet. Spitzenerträge seien in diesem Jahr wegen des kühlen Frühjahrs und der trockenen Witterung nicht zu erwarten, hieß es. «Der Ertrag ist bei Kürbissen stark von der Sorte abhängig», sagte Erik Hecht, Sprecher des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt. Die Ernte sei allgemein gut, aber nicht üppig.

Tim Liermann vom Kürbishof Ackendorf bei Gardelegen kann das bestätigen. Er baut im Nebenerwerb auf gut einem Viertelhektar Speisekürbisse an, die er hauptsächlich an regionale Gastronomen oder ab Hof an Privatpersonen verkauft. «Wir haben gut drei Tonnen geerntet», sagte der 31-Jährige. «Wir liegen damit im Schnitt der vergangenen Jahre.» 2019 sei für ihn ein «Ausreißerjahr» gewesen: Da habe er mehr als fünf Tonnen Hokkaido-, Muskat-, Spaghetti- und Butternut-Kürbisse vom Feld geholt. «Das war eine Megaernte.» Weil die Nachfrage steige, wolle er bald seine Anbaufläche vergrößern. «Ich halte bereits nach einem geeigneten Standort Ausschau.»

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