Nach dem Neonazi-Aufmarsch und vielen Gegendemonstrationen in Magdeburg ermittelt die Bundespolizei wegen Sabotage an Bahnstrecken. Vor den Demonstrationen hatte es mehrere Attacken auf Bahnstrecken gegeben.
Etwa 12.000 Menschen hatten sich am Wochenende an den Aktionen gegen den Naziaufmarsch in Magdeburg beteiligt. Im Großen und Ganzen lief alles friedlich ab, bis auf Ausnahmen.
Sogenannte Autonome Gruppen sorgten dann doch für massive Polizeieinsätze. Es flogen Flaschen und Steine, Kabel an Bahnanlagen gingen in Flammen auf, so dass Züge aus Halle, Leipzig und Berlin nicht in den Hauptbahnhof fahren konnten.
Bei den Aktionen wurden 28 Polizisten verletzt und zwölf Einsatzfahrzeuge demoliert. 143 Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet, wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung und Landfriedensbruch.
700 Neonazis wollten durch Magdeburg ziehen, um den Bombenhagel auf die Stadt vor 69 Jahren für ihre Zwecke zu missbrauchen. Die Polizei wollte die Nazis für ihre Demo per Bahn in den Herrenkrug bringen - am Neustädter Bahnhof allerdings blockierten Gegendemonstranten den Zug - sodass die Rechten stundenlang festsaßen und schließlich in den Süden der Stadt gebracht wurden - wo es an der Schilfbreite eine verkürzte Demo gab - praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
In der Innenstadt hatten derweil 12.000 Menschen auf der „Meile der Demokratie" ein Zeichen gegen rechts gesetzt: einem bunten Straßenfest, auf dem es zu keinen Zwischenfällen kam.
Dennoch gab es mehrere Verletzte - sowohl auf Seiten der Polizei als auch auf Seiten der Blockierer. Vor allem am Bei der Blockade am Neustädter Bahnhof flogen Flaschen, Steine und Gummiknüppel.
Insgesamt wertet die Polizei den Tag als weitgehend friedlich, die befürchteten Ausschreitungen in der Nacht zum Sonntag sind ausgeblieben.