Das Alandüberleitungsbauwerk wurde am Freitag eingeweiht. Die im Jahre 2015 begonnenen Bauarbeiten wurden im November 2018 abgeschlossen. Das Hochwasserschutzprojekt in der Verbandsgemeinde Seehausen schützt im Katastrophenfall besonders die Region "Altmärkische Wische".
Das Wehrbauwerk aus Stahlbeton ist Teil eines Gesamtkonzeptes zum Schutz der Orte entlang des Alands. Bei Hochwasser in der Elbe wird der Aland von der Elbe abgekoppelt durch Schließen der Stahltore des Alandabschlussbauwerkes. Das Wasser des Alands wird im Flussschlauch sowie in den Poldern Wrechow und Garbe gespeichert. Wenn die Überleitungsbedingungen laut Planfeststellungsbeschluss erfüllt sind und die Elbe immer noch Hochwasser führt, wird das Alandüberleitungsbauwerk geöffnet und das Alandwasser über die Seegeflutmulde parallel zur Elbe durch Niedersachsen abgeleitet. Es fließt dann bei Vietze in die Elbe.
Technische Daten
Bauwerksgröße:
4-Feld-Wehr mit insgesamt 20 m Öffnungsweite
Wie sieht die technische Lösung aus?
Wehrbauwerk als Stahlbetonhalbrahmen mit Stahlspundwand als Dichtwand im Oberwasser und Tosbecken im Unterwasser
4 Doppelschützen mit je 5 m Öffnungsweite und einer Stauhöhe von 3,00 m
Automatische durchflussabhängige Wehrsteuerung mit Datenfern-übertragung per Funk nach Seehausen
2-feldrige Stahlbetonbrücke
Betriebsgebäude mit Schaltwarte
Genehmigungsverfahren
Planantrag: 1997
Planfeststellungsbeschluss 2009, wurde beklagt,
Abweisung der Klage Mai 2011
Wann wurde das Alandüberleitungsbauwerk geplant?
Planungsbeginn: Februar 2013
Planungsende: Juni 2015
Wann wurde das Alandüberleitungsbauwerk gebaut?
Baubeginn: Oktober 2015
Bauende: November 2018
Wie viel Material wurde verbaut?
ca. 50.000 m³ Bodenein/-ausbau
ca. 1.900 m³ Beton
ca. 230 t Betonstahl
ca. 76 t Stahlspundbohlen
ca. 1.700 m LWL-Datenkabel
ca. 4.200 m² Sohl- und Böschungssicherung
Besonderheiten im Bau
Intensive Eigen – und Fremdüberwachung zur Qualitätssicherung
Hochwassersicherheit war immer gegeben
Was wurde seit 1990 in der Region gebaut?
Alandabschlussbauwerk (Fertigstellung 1991)
Straßendurchlässe Bömenzien und Stresow (Fertigstellung 2014)
Kosten für das Alandabschlussbauwerk, die Straßendurchlässe und das Alandüberleitungsbauwerk ca. 10 Mio. Euro
Sanierung von 47,0 km Alandvolldeiche, Polderdeiche und Qualm-
Deiche von insgesamt 66,0 km
Derzeit eine Deichbaustelle im Wanzer (0,9 km) und 3 Maßnahmen werden 2019 beginnen, dann insgesamt 8,8 km Baustelle
Im Seegeeinzugsgebiet Sanierung der Flutmuldendeiche (3,1 km) und Neubau des Bömenziener Deiches (3,2 km Länge) mit Freischleuse Zehrengraben