Neuer Freiwilligendienst bei der Bundeswehr

1000 Kräfte für den Heimatschutz

Schnupperkurs bei der Bundeswehr

Mit einem neuen Freiwilligendienst will dieBundeswehrab April 2021 bis zu 1000 zusätzliche Kräfte rekrutieren. Er soll sieben Monate plus mehrere Monate in den sechs folgenden Jahre dauern und dem sogenannten Heimatschutz - also Einsätzen wie jetzt bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie - dienen. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU)stellte den neuen Dienst am Donnerstag unter dem Motto «Dein Jahr für Deutschland» in Berlin vor.

Er soll den bereits bestehenden Freiwilligendienst ergänzen, der nach Aussetzung der Wehrpflicht im Juli 2011 gestartet wurde. Dieser dauert 7 bis 23 Monate und dient unter anderem der Rekrutierung von Zeit- und Berufssoldaten - also eine Art «Schnupperkurs».

Wohlfahrtsverbände skeptisch

Nicht ganz so begeistert ist der Deutsche Caritas-Verband."Bei allem Respekt vor neuen Ideen und vor dem Schutz der Heimat sollten wir nicht vergessen, dass es bereits gute Angebote gibt, sich im Sinne des gesellschaftlichen Zusammenhalts einzubringen", sagte Caritas-Präsident Peter Neher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

So gibt es unter anderem das Freiwillige Soziale Jahr, das Freiwillige Ökologische Jahr, den Bundesfreiwilligendienst und das Programm "weltwärts" für Einsätze im Ausland. "Ob zusätzlich dazu ein Dienst an der Waffe Sinn macht, möchte ich mindestens kritisch hinterfragen.", sagte Neher.

Debatte um allgemeines Dienstpflichtjahr

Eine von der neuen Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) ins Gespräch gebrachte Rückkehr zur Wehrpflicht lehnt Kramp-Karrenbauer ab. Högl hatte die Debatte im Zusammenhang mitrechtsextremistischen Vorfällen in der Bundeswehrangestoßen.

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