Die russisch-orthodoxe Gemeinde Magdeburg unternimmt einen neuen Anlauf für den Bau einer Kirche. Am Donnerstag startete sie symbolisch eine Spendensammlung mit dem Ziel, ein Grundstück für den Bau zu kaufen. Es grenzt an ein derzeit als Gemeindezentrum genutztes Haus mit Garten unweit des Hauptbahnhofs. 400 000 Euro seien nötig, um das Grundstück zu kaufen, sagte der Sprecher des Fördervereins, Lutz Bittner. Ziel sei ein Kirchenneubau.
Vor rund zehn Jahren war ein ähnliches Projekt geplatzt. Die Stadt Magdeburg hatte der Kirche Anfang 2002 zwei Grundstücke überlassen, 2005 wurde der Grundstein gelegt. Nach dem offiziellen Baustart im Mai 2007 passierte aber sichtbar nichts. 2009 entschied der Magdeburger Stadtrat, nicht länger auf die Holzkirche zu warten. Die Grundstücke wurden zurückgefordert.
Aktuell gebe es keine russisch-orthodoxe Kirche für die rund 10 000 Gläubigen in Sachsen-Anhalt, sagte Bittner. Die russisch-orthodoxe Gemeinde Magdeburg hat laut Erzpriester Boris Ustimenko mehr als 3000 Mitglieder in Magdeburg und Umgebung, es gebe rund 200 Aktive. In den vergangenen Jahren seien etwa 500 neue Familienmitglieder in der Gemeinde getauft worden, das aktuelle Gemeindezentrum sei viel zu klein. Ustimenko sprach von seriösen Schritten, die jetzt unternommen werden sollten.