Inga

Neue Vorwürfe im Fall „Inga“

Akten sollen unterschlagen worden sein

Im Zusammenhang mit dem bis heute ungelösten Kriminalfall „Inga“ sind neue Vorwürfe aufgetaucht.

Das damals 5-jährige Mädchen war 2015 bei Stendal spurlos verschwunden.

In einem zweiten Anwaltsschreiben, welches dem Innenministerium und radio SAW vorliegt, werden der Polizei sowie der Staatsanwaltschaft Stendal vorgeworfen, weitere Akten unterschlagen zu haben.

Demnach sollen rund 1800 Seiten mit fünf Jahren Verspätung hinzugefügt worden seien.

Darunter falle auch eine Personenakte eines möglichen Tatverdächtigen, sagte uns Rechtsanwalt Steffen Tzschoppe: "Die mögliche Person ist aus meiner Sicht nicht ausreichend gewürdigt worden und man war viel zu früh mit bestimmten Ergebnissen, mit Alibis zufrieden. Da hätte man etwas tiefer graben können und vielleicht auch andere Ergebnisse erzielt, wenn man einfach drangeblieben wäre. Aber ich glaube, für die Polizei inStendal war er viel zu schnell aus dem Fokus."

Rechtsanwalt Tzschoppe spricht in seinem aktuellen Schreiben an das Innenministerium von einer Spur zu einem möglich Verdächtigen, die die Polizei Stendal ignoriert haben soll.

Der Innenausschuss hat für Donnerstag die Landesregierung gebeten, sich zu dem Fall zu äußern.

Dazu sagte uns Ausschussmitglied Rüdiger Erben: "Wenn es neue Ansätze gibt, weil beispielsweise damals nicht alles ausermittelt worden ist, dann muss alle erdenkbare Kraft, die Polizei und Staatsanwaltschaft haben, dafür eingesetzt werden, um das Schicksal von Inga aufzuklären. Gerade in einem solchen Fall sind wir das den Eltern schuldig."

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