Neue Oberstufenverordnung

Magdeburg (dpa/sa) - Auf Sachsen-Anhalts Oberstufenschüler kommen Veränderungen bei Fächern und Prüfungen zu. So kehrt das Land nach mehr als 15 Jahren zum Modell der Grund- und Leistungskurse zurück. Anders als zunächst geplant sollen die Schüler aber nicht nur zwei, sondern drei fünfstündige Leistungskurse auf erhöhtem Anforderungsniveau belegen. Zur Auswahl stehen Mathematik, Deutsch, eine Fremdsprache und eine Naturwissenschaft. Die neue Oberstufenverordnung sei bereits an die Schulen verschickt worden, sagte Bildungsminister Marco Tullner (CDU) am Dienstag, den 19. Februar 2019 in Magdeburg. Angehende Abiturienten wählen in der 10. Klasse drei Fächer aus, die sie ab der 11. auf erhöhtem Niveau belegen. In welchen zwei der drei Fächer die Schüler eine schriftliche Abiturprüfung auf erhöhtem Niveau schreiben, müssen sie erst später festlegen. Das Fach Geschichte müssen alle Schüler auf Grundkurs-Niveau belegen, ein Leistungskurs ist hier nicht möglich. Bei zwei der drei gewählten Vertiefungsfächern schreiben die Schüler eine Prüfung auf erhöhtem Niveau. Das dritte gewählte Fach kann dann auf grundlegendem Niveau schriftlich oder mündlich geprüft werden. Allgemein gilt weiterhin für die Abiturprüfungen unverändert: Es erfolgen zwei schriftliche Prüfungen auf erhöhtem Niveau, zwei schriftliche Prüfungen auf grundlegendem Niveau und eine mündliche Prüfung. Um ein Mathe- oder Deutsch-Abitur kommen die Gymnasiasten nicht herum. Es gibt aber Unterschiede zwischen den Deutsch- und Mathe-Prüfungen. Deutsch und Mathe wird mindestens auf grundlegendem Niveau geprüft. Ziel sei es laut Tullner, das Abitur bundesweit vergleichbarer zu machen. Mit der Neugestaltung folgt das Land Vorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK). Egal in welchem Bundesland ein Schüler seinen Abschluss mache, die Standards seien künftig deutlich vergleichbarer, sagte der Tullner. Gymnasien müssten einerseits eine breite Allgemeinbildung vermitteln, andererseits aber auch die Spezialisierung für den weiteren Berufsweg zulassen. Die neue Oberstufenverordnung nehme beides in den Blick. Die Gesamtzahl der Unterrichtsstunden ändere sich durch die Neuregelung nicht. Zu den sechs Kernfächern gehören Deutsch, Mathematik, eine Fremdsprache, Geschichte, eine Naturwissenschaft sowie wahlweise eine zweite Fremdsprache oder eine zweite Naturwissenschaft. Hinzu kommen sechs Fächer (Musik/Kunst, Religion/Ethik, Geografie/Sozialkunde, Sport, Wahlpflichtfacht), die zweistündig pro Woche unterrichtet werden.
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