Neue Nummer für Bereitschaftsärzte

Wer ärztliche Hilfe außerhalb der Sprechzeiten seines Hausarztes braucht, ruft einen Bereitschaftsarzt. Dafür gibt es jetzt eine einheitliche Nummer. Hinter den Kulissen ändert sich aber weit mehr.

Krank und die Praxis ist zu? Wer in Sachsen-Anhalt einen Bereitschaftsarzt braucht, ruft ab dem 1. Oktober landesweit nur noch die einheitliche zentrale Nummer 116117 an.

Die Suche nach der Nummer des Bereitschaftsarztes in der Zeitung entfällt. Laut der Kassenärztlichen Vereinigung ist die Umstellung für viele Menschen gar keine: Derzeit rufe schon jeder zweite Patient den Bereitschaftsdienst über die 116117.

Es gibt die Nummer seit April 2012, oft müsse aber noch die Postleitzahl des Aufenthaltsortes angegeben werden. In Sachsen-Anhalt nutzen pro Jahr rund 292 000 Patienten den Bereitschaftsdienst, in den Wintermonaten geht es oft um fieberhafte Infekte.

Anzahl Bereitschaftsdienste verkleinert

Während sich für die Patienten im Prinzip nur die Rufnummer ändert, gibt es hinter den Kulissen mehr Neuerungen. Künftig gibt es statt bislang 72 nur noch 37 Bereiche für Bereitschaftsdienste, die dadurch allerdings größer werden. Hinzu kommen 14 Bereitschaftspraxen, in die die Patienten außerhalb der Sprechzeiten ihres eigenen Hausarztes kommen können. Bislang gibt es neun dieser Praxen, fünf zusätzliche sollen eröffnet werden, teilte die Kassenärztliche Vereinigung weiter mit. Das Ziel dieser Reform ist es, weniger Ärzte gleichzeitig im Bereitschaftsdienst zu haben. Hintergrund sei, dass vor allem auf dem Land Ärzte fehlen. Um ärztlichen Nachwuchs zu gewinnen, sollen Mediziner nicht übermäßig häufig für den Bereitschaftsdienst eingeteilt werden.

Den Bereitschaftsärzten wird zudem ein Fahrdienst an die Seite gestellt. Das soll ihre Sicherheit verbessern und ihnen die längeren Wege erleichtern. Den Bereitschaftsdienst gibt es neben dem Rettungsdienst, der in lebensbedrohlichen Fällen Hilfe leistet. Dieser ist über die 112 zu erreichen.

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