Im Jahr 1981 gründeten die Schulfreunde Andrew John Ridgeley und Georgios Kyriacos Panayiotou alias George Michael im englischen Kaff Bushey nahe London eine Band.
Das Duo löste bald darauf einen globalen Hype aus: Wham! waren nur wenige Jahre gemeinsam aktiv, doch ihr Einfluss auf die Popkultur wirkt bis heute nach. Mit etwas Verspätung feiert Ridgeley das 40. Wham!-Jubiläum mit einer neuen Singles-Box und einer Dokumentation, die ab 5. Juli beim Streamingdienst Netflix zu sehen ist.
Die Doku, einfach nur «Wham!» betitelt, blickt zurück auf die Jahre von 1981 bis 1986, in der das Duo einen Hit nach dem anderen hatte. «Wake Me Up (Before You Go-Go)» und «Careless Whisper» sind genauso unsterblich wie der Weihnachtsklassiker «Last Christmas». Ridgeley hat dafür sein Archiv - beziehungsweise das seiner Mutter - mit unzähligen Fotos und Videoaufnahmen aus der Zeit geöffnet. Aus dem Off sind seine Erinnerungen und ältere Erzählungen des 2016 verstorbenen George Michael zu hören.
Bevor Wham! erste Erfolge verbuchen konnte, war es eine Menge Arbeit. Ihre erste Single «Wham Rap! (Enjoy What You Do)» war 1982 zunächst ein Flop. Ironischerweise singt - oder rappt - George Michael darin über die Vorzüge eines Lebens in Arbeitslosigkeit auf Kosten des Staates.
Ridgeley und Michael tingelten durch unzählige Bars und Clubs, wo ihnen das Publikum nicht nur freundlich gesinnt war. Doch das machte sich bezahlt. 1983, nach dem Durchbruch, wurde das Lied, das Ridgeley heute eher peinlich ist, ein Hit.
Als nostalgischer Rückblick ist die Netflix-Dokumentation durchaus gelungen. Mit den vielen privaten Fotos, Amateur-Aufnahmen und Mitschnitten aus TV-Interviews und Sendungen wie «Top Of The Pops» sind die 90 Minuten ein unterhaltsamer Schnelldurchlauf durch ein grandioses Jahrzehnt der Popmusik. «Wham!» richtet den Fokus auf die kurze Ära einer Band, die einst gleichermaßen belächelt wie verehrt wurde, derenMusikjedoch die Zeit überdauert hat.