Was können die Städte und Gemeinden tun, um Radfahren sicherer und attraktiver zu machen? Diese Frage will ein neues Netzwerk beantworten, zu dem sich mehrere Dutzend Kommunen zusammengeschlossen haben. Vertreter von mehr als 30 Städten und Gemeinden gründeten am späten Montagabend in Wittenberg die Arbeitsgemeinschaft «fahrradfreundliche Kommune», wie ein Sprecher des Verkehrsministeriums sagte.
Die Arbeit wird aus Aken (Anhalt-Bitterfeld)koordiniert. Die Stadt setzte sich unter sechs Bewerbern als Sitz der Geschäftsstelle durch. Mit dem neuen Zusammenschluss solle erreicht werden, dass die Sachsen-Anhalter häufiger das Auto gegen das Fahrrad eintauschten, erklärte Verkehrsminister Thomas Webel (CDU). Das Land fördert das Netzwerk jährlich mit 150 000 Euro.
Mit der neuen Arbeitsgemeinschaft habe das Land einen starken Partner auf kommunaler Ebene an der Seite, um den Radverkehr zu fördern, so Webel. Der Zusammenschluss hat demnach mehrere Aufgaben: So soll die Verkehrssicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer verbessert werden. Zudem soll der Fahrradtourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor gestärkt werden. Ein höherer Anteil an Radlern bringt zudem positive Effekte für die Gesundheit der Einzelnen sowie den Schutz der Umwelt mit sich.
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) trommelte bereits in der Vergangenheit dafür, eine Arbeitsgemeinschaft der Kommunen einzurichten, um die Ziele zu erreichen. Der Verband wirbt in einer Kampagne dafür, Radfahrern im Stadtverkehr breitere Wege und mehr Platz einzuräumen sowie Kreuzungen so umzubauen, dass sie weniger Gefahren für Fußgänger und Radfahrer bergen.
Vorsitzender des Gremiums ist für die nächsten drei Jahre der Bürgermeister von Wittenberg, Torsten Zugehör (parteilos). Das Netzwerk soll schnell wachsen. Es hätten bereits mehrere Gemeinden und Landkreise signalisiert, sich zeitnah dem Gremium anschließen zu wollen, hieß es aus dem Verkehrsministerium.