ESA-Astronaut Matthias Maurerwurde Anfang Dezember auf einem Treffen von Vertretern der amerikanischen, russischen, kanadischen und europäischen Raumfahrtorganisationen für seinen ersten Flug zur Internationalen Raumstation ISS ausgewählt.
Maurers Mission soll im Herbst 2021 beginnen. Er wird als zweiter ESA-Astronaut im Rahmen des Commercial Crew Programme der NASA zur ISS fliegen. Maurer sowie die NASA-Astronauten Raja Chari und Thomas H. Marshburnwerden an Bord des SpaceX Crew-3-Flugs vom Kennedy Space Center in Florida, USA, aus in den Weltraum starten.
Der deutsche ESA-Astronaut wird dann etwa sechs Monate lang im Orbit leben und arbeiten. Während dieser Zeit wird Maurer gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern sowie internationalen Partnern auf der ganzen Welt wissenschaftliche Arbeiten durchführen.
Neben seiner offiziellen Berufung verkündete Matthias Maurer auch den Namen seiner ersten Weltraummission: Cosmic Kiss. Für Maurer ist der sorgfältig ausgewählte Missionsname eine „Bekundung der Liebe zum Weltall“.
„Der Name steht für die besondere Verbindung, die die ISS zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern der Erde und dem Kosmos herstellt“, erklärt Maurer. „Und er vermittelt, wie wichtig Partnerschaften bei der weiteren Erforschung von Mond und Mars sind, ebenso wie der Respekt, der Schutz und der Erhalt der Natur auf unserem Heimatplaneten. Diese Werte müssen uns auf unserer Suche nach einer nachhaltigen Zukunft auf der Erde leiten.“
„Ich freue mich schon sehr darauf, auf der Neugier und dem Wissen derer, die vor mir zur ISS gereist sind, aufzubauen, sowie meine eigenen Erfahrungen als europäischer Botschafter im Orbit zu teilen“, so Maurer weiter.
Bei der Entwicklung des Missionsabzeichens für Cosmic Kiss hat Maurer sich von der Himmelsscheibe von Nebra – der ältesten bekannten realistischen Darstellung des Nachthimmels – sowie von den Pioneer-Plaketten und den Voyager Golden Records, die Nachrichten von der Erde enthalten und mit Raumsonden in den Weiten des Weltalls unterwegs sind, inspirieren lassen.
„Diese Artefakte demonstrieren eine tiefe Faszination für den Weltraum, eine Faszination, die schon seit Ewigkeiten besteht. Menschen blicken seit dem Anbeginn der Zeit in den Himmel, um Kenntnisse über das Universum, den Ursprung des Lebens, zu sammeln“, sagt Maurer.
Das Missionsabzeichen umfasst mehrere kosmische Elemente, darunter die Erde, den Mond und den Plejaden-Sternhaufen. Und es zeigt den Mars, eins der drei wichtigsten Erkundungsziele der ESA in den kommenden zehn Jahren, der als kleiner rote Punkt in weiter Ferne lockt. Das markanteste Element ist allerdings eine vereinfacht dargestellte, fast herzförmige ISS. Die Station ist mit einem menschlichen Herzschlag verbunden, der sich von der Erde bis zum Mond erstreckt.