Nach Tod des kleinen Tim

Prozessauftakt gegen Mutter und Lebensgefährte

Im Juli 2020 war der kleine Tim in Querfurt im Saalekreis getötet worden. Am Montag, 14. Dezember 2020 begann dazu am Landgericht Halle der Strafprozess. Angeklagt sind die Mutter des Jungen und ihr 30-jähriger Lebensgefährte.

Beiden schwiegen zu Beginn des Prozesses zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft. Die Verteidiger kündigten an, dass sich die beiden Angeklagten zu einem späteren Zeitpunkt äußern wollen. Unter großem Medieninteresse wurden die Frau und der Mann in den Verhandlungssaal gebracht. Die Mutter des toten Tim verhüllte ihr Gesicht unter einer Kapuze.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem früheren Lebensgefährten der Frau schweren sexuellen Missbrauch eines Kindes, Körperverletzung und Mord vor. Er habe aus einer sadistischen Grundeinstellung und sexuellen Beweggründen gehandelt, sagte Staatsanwalt Hendrik Weber. Bei der Verlesung der Anklage wurden grausame Details genannt. Der Angeklagte habe die Hilflosigkeit des Kindes ausgenutzt. Er sei mit äußerster Brutalität vorgegangen.

Die Mutter des Jungen ist wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen und fahrlässiger Tötung angeklagt. Sie habe die Misshandlungen ihres Jungen mitbekommen, ihrem Kind aber nicht geholfen und selbst keine Hilfe in Anspruch genommen, sagte der Staatsanwalt.

Der damalige Lebensgefährte der Frau soll das Kind im Sommer wiederholt auf grausame Weise gequält haben. Um die Straftaten zu verdecken, habe der 30-Jährige den Zweijährigen getötet, sagte der Staatsanwalt. Der Tod von Tim aus Querfurt (Saalekreis) hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Laut Obduktion starb der Zweijährige an zahlreichen inneren sowie Kopfverletzungen. Die Mutter hatte den kleinen Tim am Morgen des 11. Juli dieses Jahres tot im Kinderbett aufgefunden. Die 36-Jährige und ihr Ex-Lebensgefährte sitzen in Untersuchungshaft, beide sind Deutsche. Das Gericht hat bis Anfang Februar Verhandlungstermine anberaumt.

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