Nationalfeiertag in Ungarn

Nach ausgebliebenem Gewitter

Ungarns Wetterdienst-Chefs entlassen

Die Leiterin des ungarischen Wetteramtes (OMSZ) und ihr Stellvertreter sind am Montag vom Minister für Technologie und Industrie, Laszlo Palkovics, mit sofortiger Wirkung entlassen worden. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur MTI. Gründe für den Hinauswurf von Kornelia Radics und Gyula Horvathgab der Minister nicht an. Ungarns Oppositionsmedien sehen jedoch einen Zusammenhang damit, dass aufgrund einer Vorhersage des Wetteramts das traditionelle Feuerwerk zum Nationalfeiertag am 20. August in Budapest abgesagt wurde.

Der Wetterdienst hatte vorhergesagt, dass es am Samstagabend mit 75- bis 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit in Budapestein heftiges Gewitter geben werde.Deswegensagte Zoltan Kovacs, Staatssekretär für internationale Kommunikation und zugleich Leiter des für den Feiertag zuständigen operativen Stabs, das Feuerwerk ab. Jedoch blieb das Gewitter aus. Daraufhin warfen Medien, die der rechtspopulistischen Regierung nahestehen, dem Wetterdienst vor, das Feuerwerk durch«falsche» Informationen verhindert zu haben.

Unwetter führte vor 16 Jahren bei dem Feuerwerk in Budapest zu einem schweren Unglück: Fünf Menschen starbenund mehr als 300 wurden verletzt, als während des pyrotechnischen Spektakels am 20. August2006 ein Gewitter ausbrach und unter den anderthalb Millionen Zuschauern Panik ausbrach. Deswegen entscheidet seitdem die Regierung aufgrundder Wettervorhersagen darüber, ob das Feuerwerk stattfindet.

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