Nach Anschlag in Halle

Synagogentür wird Kunstprojekt

Die künstlerisch neu gestaltete Synagogentür der Jüdischen GemeindeHallesoll im Oktober zum ersten Jahrestag des antisemitischen Anschlags enthüllt werden. Die Tür hatte am 9. Oktober 2019 verhindert, dass ein schwer bewaffneter Rechtsextremist in dieSynagogeeindringen und ein Blutbad unter den gut 50 Menschen in dem Gotteshaus anrichten konnte.

Die Tür soll nun künstlerisch gestaltet und ausgestellt werden. Voraussichtlich werde sie im März ausgetauscht, dann könnte mit der Arbeit begonnen werden, sagte Projektleiterin Lidia Edel. «Das wird ein Zusammenspiel von allen Menschen, die mitwirken, und soll die Gemeinschaft stärken.» Auch die Kinder der Gemeinde sollen einbezogen werden.

Die Bedeutung des Kunstwerks beschreibt die 18-Jährige mit denWorten «Leben und Sicherheit». Holz werde dabei eine große Rolle spielen. «Die Menschen altern mit dem Holz, aber es stirbt nie ganz. Das soll auch zeigen, dass wir am Leben sind.»

Bei dem Anschlag hatte der schwer bewaffnete Täter gegen die Tür geschossen und Sprengsätze geworfen. Als sein Versuch, in dieSynagogezu gelangen, scheiterte, erschoss er eine 40-jährige Passantin und kurz darauf einen 20 Jahre alten Mann in einem Dönerladen.

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