Wenn Weihnachten, dann grüne Tannen, funkelnde Lichter, viele Geschenke und: Schnee!Dabei ist Schnee zu Weihnachten in unseren Breiten alles andere als normal.
Die Kollegen vomWetterexperten Frank Abel haben das Thema mal genau betrachtet und herausgefunden: Laut Kachelmannwetter.de wurde in den vergangenen 69 Jahren in unserer Region zu Weihnachten nur etwa 12-mal eine Schneedecke von mind. 1 cm gemessen! Vielleicht könnt Ihr Euch noch erinnern?
So richtig doll viel Schnee gab es in den letzten Jahren vor allem 1981,1986 und 2010 - da waren ganz Deutschland und natürlich auch das SAW-Land - dick und fett eingeschneit. Für dieses Jahr sieht es allerdings nicht wirklich nach weißen Weihnachten aus. Und na ja - damit ist ja dann alles so, wie meistens ...
Wettermann Frank Abel:
Weiße Weihnachten mit verbreiteter Schneedecke im Flachland sind im SAW-Land seit jeher, insbesondere aber im vergangenen Jahrzehnt, die Ausnahme und nicht die Regel. Das zeigt eine Analyse der Wetterdaten der vergangenen 30 Jahre von 1990 bis 2019.
Dabei wurde untersucht, an welchen Jahren am 1. Weihnachtsfeiertag verbreitet eine geschlossene Schneedecke im Flachland lag. Dies war in diesen 30 Jahren nur 2 Mal der Fall, 2010 und 2000. Besonders schneearm war es in den letzten 9 Jahren, seit 2011 gab es praktisch nirgends Schnee im Flachland zu dieser Zeit.
Regional unterschiedlich fielen vor allem die Weihnachten 2001 und 1996 aus. Während es zum Beispiel am 1. Weihnachtstag 2001 verbreitet grün zu sehen gab, lagen vom Harz an südlich regelrecht Schneeberge: Questenberg-Agnesdorf bei Sangerhausen meldete sogar 38 cm.
Weihnachten 1996 verlief dabei klassisch zweigeteilt: während nördlich einer Linie Wolfsburg-Dessau-Roßlau kein Schnee zu finden war, war es südlich hiervon verbreitet weiß.
Einsamer Spitzenreiter in Sachen Weiße Weihnachten bleibt aber das Jahr 2010. Nach einem sehr schneereichen Dezember lagen am 1. Weihnachtstag im SAW-Land verbreitet 10 bis 20 cm der weißen Pracht, stellenweise sogar deutlich mehr, zum Beispiel in Badewitz bei Zerbst, das am 1. Feiertag 45 cm Schnee meldete.
Für das aktuelle Jahr gibt es indes wenig Hoffnung auf Weiße Weihnachten. Nach heutigem Stand liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Schneedecke über 2 cm Heiligabend zwischen 1 und 10 Prozent, sie steigt bis zum 2. Feiertag auf 10 bis 30 Prozent an mit den höheren Wahrscheinlichkeiten Richtung Thüringen. Selbst für den Oberharz sieht es mit um 30 Prozent nicht viel besser aus.